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Weihnachtliches Baklava mit gebrannten Mandeln & Zimt

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kulinarischer-adventskalender-tuerchen-10Advent, Advent – Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit. Tja, die Realität sieht jedoch meist anders aus. Gerade der Dezember hat sich in den letzten Jahren zum stressigsten Monat überhaupt entwickelt und furchtbar besinnliche Menschen sind wir nun wirklich nicht. Zwar findet sich hier und da etwas minimalistische Weihnachtsdeko, aber einen Weihnachtsbaum hatten wir noch nie (okay, das mag vielleicht auch an der viel zu kleinen Wohnung liegen und dass wir die Weihnachtstage meist bei unserer Familie verbringen). Was allerdings IMMER dazugehört, ist ein Adventskalender. Ich garantiere, man kann auch mit Mitte 30 kindliche Begeisterung empfinden und sich noch genauso wie sein Grundschul-Ich auf ein Päckchen freuen. Dementsprechend begeistert sind wir auch, dass wir wie bereits im letzten Jahr ein Türchen von zorras kulinarischem Adventskalender befüllen dürfen. Seit dem 1. Dezember öffnet dort täglich eine/r unserer Foodbloggerkolleg_innen ein Türchen und wie in jedem Jahr beglückt uns zorra auch diesmal wieder mit drei tollen Verlosungen.

Es könnte allerdings sein, dass das zehnte Türchen diesmal etwas hakt, denn der Inhalt, der sich dahinter verbirgt, ist äußerst klebrig: weihnachtliches Baklava mit gebrannten Mandeln und Zimt. Wie? Was? Baklava? Was hat denn eine orientalische Süßigkeit mit Weihnachten zu tun? Müssen da nicht Lebkuchen, Dominosteine und Spekulatius auf dem Gabenteller landen? Passt das denn überhaupt zu “unserem” Fest? Da können wir nur laut und deutlich antworten: Aber natürlich passt das zu Weihnachten und der Adventszeit! Denn wer sich noch dunkel an die Weihnachtsgeschichte erinnert (vielleicht durftet ihr ja wie ich im Schultheater mal einen Hirten spielen), dem wird auch einfallen, dass sich die ganze Sache nicht gerade in den Wäldern Mitteleuropas zugetragen haben soll. Bethlehem liegt definitiv näher am Jordan, als am Rhein, und ich befürchte, dass dort die Chance auf eine weiße Weihnacht noch geringer ist, als bei uns. Dementsprechend wären die Menschen den Speisetraditionen des östlichen Mittelmeerraums wohl mehr verbunden gewesen, als dem, was vor 2000 Jahren hinterm Limes gegessen wurde. Auch die Geschichte mit dem Nikolaus hat sich ein Stückchen entfernt von uns zugetragen – auf dem Gebiet der heutigen Türkei. Das sollten sich, gerade in diesem Jahr, einige Leute noch einmal in Erinnerung rufen, wenn sie glauben, ein imaginiertes “christliches Abendland” auf Kosten der Schwächeren verteidigen zu müssen.

Aber zurück zu unserem Türchen: Ich gehe fest davon aus, dass – falls man der Geschichte glauben möchte – Maria und Josef während der Nacht im Stall Baklava (oder zumindest die kulinarischen Vorläufer) geknabbert hätten. Natürlich nicht irgendein Baklava, sondern köstliches Weihnachtsbaklava (vielleicht sogar ein Geschenk der Heiligen Drei Könige?), das nach Zimt und Orangen duftet, in dem Ingwer, Nelken und Honig mit gebrannten Mandeln zu köstlich-klebrigen Rauten verschmelzen. Gut, dass die Adventszeit die Zeit des Jahres ist, in dem der Verzehr solcher pappsüßen Schweinereien weithin akzeptiert ist und man ohne schlechtes Gewissen noch zu einem zweiten oder dritten Stückchen greifen kann (und wir sind ziemlich sicher, dass das passieren wird). Lasst es euch schmecken und genießt die restliche Adventszeit!

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Weihnachtliches Baklava mit gebrannten Mandeln und Zimt (für eine 22 x 22 cm-Form):

200 g Walnüsse
170 g gebrannte Mandeln (hier findet ihr ein Rezept)
2 1/2 TL gemahlener Zimt
1/2 TL gemahlener Piment
1/2 TL gemahlener Ingwer
1/2 TL gemahlene Nelken
1/2 TL gemahlener Kardamom
80 g Butter
100 ml neutrales Pflanzenöl
10 Blätter Filoteig
1 Bio-Orange
200 g Zucker
150 g Honig
etwas Puderzucker und Zimt zum Bestäuben

1. Die Walnüsse im Mixer fein mahlen. 150 g gebrannte Mandeln dazugeben und grob zerkleinern, hier sollten noch Stücke übrig bleiben. Die Nüsse in einer Schüssel mit Zimt, Piment, Ingwer, Nelken und Kardamom mischen.

2. Die Butter und das Öl in einem Topf erhitzen, bis die Butter geschmolzen ist. Dabei verrühren, sodass sich eine homogene Flüssigkeit bildet. Vom Herd nehmen und warm halten.

3. Die Form doppelt mit Alufolie auslegen, damit nichts auslaufen kann. Den Ofen auf 160 °C vorheizen.

4. Die Filoteigblätter auf die Größe der Form zurechtschneiden, die übrigen Streifen aufheben. Den Boden der Form mit etwas Butter-Öl-Mischung bepinseln, dann ein Teigblatt auflegen. Ebenfalls bepinseln und wieder mit Teig fortfahren und erneut einpinseln. Die dritte Schicht aus den übrig gebliebenen Streifen vom Zurechtschneiden zusammenflicken, dabei sollten die Kanten immer leicht überlappen. Mit Butter-Öl-Mischung einpinseln und mit einer vierten Schicht Teig abschließen und wiederum einpinseln.

5. Die Hälfte der Nussmischung auf dem Filoteig verteilen und mit einem Löffel leicht andrücken. Dann wieder wie beschrieben vier Schichten Teig auflegen und jeweils mit Butter-Öl-Mischung einpinseln. Anschließend die restlichen Nüsse darauf verteilen und erneut mit vier Schichten Teig wie beschrieben abschließen. Jetzt alles in beliebige Formen schneiden (Rauten, Dreiecke, Quadrate … tobt euch aus), dabei aber aufpassen, dass die Alufolie am Boden nicht zerschnitten wird. Das Baklava für 30-35 Minuten auf der mittleren Schiene des Ofen backen. Falls die obere Schicht zu dunkel wird, ggf. abdecken.

6. Währenddessen die Schale einer Bio-Orange abreiben, die Orange auspressen und den Saft auffangen. In einem Topf den Zucker mit der Orangenschale und 150 ml Wasser bei mittlerer Hitze auflösen und 5 Minuten kochen. Dann den Honig und den Orangensaft zugeben und weitere 5 Minuten köcheln lassen. Wer keine Orangenschale im Baklava möchte, kann die Flüssigkeit durch ein feines Sieb in eine Schüssel abgießen. Den Sirup heiß halten, bis das Baklava aus dem Ofen kommt.

7. Das fertige Baklava aus dem Ofen holen und dann sofort mit dem heißen Sirup übergießen. Mindestens 2 Stunden, besser länger, abkühlen und durchziehen lassen. Die vorgeschnittenen Stückchen nochmals mit einem Messer nachschneiden. Etwas Puderzucker mit etwas Zimt vermischen. Vor dem Servieren die restlichen gebrannten Mandeln grob hacken und auf die Baklavastückchen verteilen sowie mit etwas Zimt-Puderzucker bestreuen.

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15 Kommentare

  • Reply zorra

    Ich hab mir schon ein Stück geschnappt und bin gerade dabei die klebrigen Finger abzulecken. 😉 Vielen Dank für das schöne Türchen und vielleicht gibt es die Jahre dann doch mal einen Weihnachtsbaum bei euch, wobei wir auch keinen haben. 😉

    10. Dezember 2016 at 11:08
    • Reply Steffen

      Gerne – wir haben zu danken! 🙂 Ach, die Nadeln vom Weihnachtsbaum kleben ja nur unnötig an den Fingern, wenn man gerade beim Baklavaessen ist. 😉

      13. Dezember 2016 at 0:23
  • Reply Birgit M.

    Ich liebe Baklava, nur leider kann ich in meiner Familie keinen dazu begeistern. Ich schnapp mir deswegen mal ein Stückchen bei dir. Liebe Grüsse Birgit PS:auch wir haben seit 3 Jahren keinen Weihnachtsbaum ?

    10. Dezember 2016 at 11:32
    • Reply Steffen

      Oh nein, wie traurig. In dem Fall teilen wir natürlich gerne! 🙂

      13. Dezember 2016 at 0:24
  • Reply Julia

    Ich bekomme ja grundsätzlich schon beim Gedanken an Baklava Zahnschmerzen von der Süße… aber eure weihnachtliche Version klingt wirklich sehr verführerisch. Und was das “christliche Abendland” angeht, sind wir uns als Historiker natürlich einig!

    10. Dezember 2016 at 12:51
    • Reply Steffen

      Die Phantomzahnschmerzen kommen schon ganz zu Recht, das lässt sich nicht von der Hand weisen. 😉 Aber dennoch schön, dass dich unsere Version trotzdem anspricht.

      13. Dezember 2016 at 0:28
  • Reply Tantin & Professor Hu

    Oh Wahnsinn, bitte sofort rüber reichen! Viele liebe Grüße, Kathrin

    10. Dezember 2016 at 16:00
    • Reply Steffen

      Hehe, schon unterwegs.

      13. Dezember 2016 at 0:28
  • Reply Julia

    Wie wunderbar! Baklava mag ich super gern, obwohl ich es sonst gar nicht so süß mag. Aber der Orient hat’s mir kulinarisch nunmal angetan 🙂

    10. Dezember 2016 at 18:54
    • Reply Steffen

      Absolut, uns auch! Orientalisches Weihnachtsgebäck FTW!

      13. Dezember 2016 at 0:30
  • Reply Krisi von Excusemebut...

    Hach wie lecker, da würde man am liebsten zu greifen können!
    Liebe Grüsse,
    Krisi

    11. Dezember 2016 at 15:49
    • Reply Steffen

      Nur zu – pass auf, dass du nicht kleben bleibst. 😀

      13. Dezember 2016 at 0:31
  • Reply Eva von evchenkocht

    Wow, gut gemachte Baklava find ich an sich schon fein. Deine weihnachtliche Variante ist echt wieder ein klasse Kniff! Schick mir doch ein paar zum Testen rüber 😉
    Liebe Grüße,
    Eva

    11. Dezember 2016 at 20:10
    • Reply Steffen

      Vielen Dank, Eva, das freut uns! 🙂 Wir haben uns lange nicht herangewagt, das Baklava selbst zu machen, aber sie sind deutlich einfacher und schneller zubereitet als man denkt.

      13. Dezember 2016 at 0:34
  • Reply 11 Zimt-Desserts, die nach Weihnachten duften

    […] Für die süßesten aller Zuckerschnuten gibt es hier einen Happen, den sie vielleicht gar nicht unterm Weihnachtsbaum vermuten: Baklava. Der klebrig süße Traum aus dem Orient wird mit Mandeln und Zimt verfeinert. Zum Rezept […]

    18. Dezember 2017 at 14:15
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