Manchmal bin ich ein Pinterest-Opfer und lasse mich zu sehr von Äußerlichkeiten einlullen. Von einer Peppermint White Chocolate Tart mit Hazelnut Crust und Candied Mint Leaves zum Beispiel. Sie wird gleich neben die violetten veganen, gedämpften Kartoffel-Chia-Buns und die puffige Weihnachts-Pavlova mit roten Beeren gepinnt, die ich niemals machen werde, weil mir allein schon vom Anschauen der filigranen Schönheiten schwindelig wird (und ich ahne, dass die Pavlova nur ein paar Sekunden fürs Foto hübsch aussehen und zwei Minuten später durchgesuppt sein wird). Doch hin und wieder lasse ich mich in die Irre führen und glaube für eine Millisekunde, dass ich auch so hübsches Essen hervorbringen könnte. Die Ernüchterung folgt meist in Form eines klassischen Pinterest-Fails.
So auch beim Sweet Potato Roast, der auf meiner Pinnwand ganz wunderbar aussieht, doch in meiner Pfanne versagt das Süßkartoffel-Kokos-Gratin aus der Pfanne dann kläglich – unterschiedlich große Kartoffelscheiben, ungleichmäßig geschnitten und vor allem: viel zu wenig! Mit Mühe und Tricksen kommt gerade einmal ein äußerer Ring mit Süßkartoffelscheiben zusammen. Schön geht anders, das Fotografieren wird verworfen, die Pfanne natürlich trotzdem in den Ofen geschoben. Ich halte mich weiterhin grob ans Rezept, variiere ein bisschen, gebe Kokosmilch, etwas Schärfe und frische Kräuter hinzu. Was mich kurz darauf auf dem Teller erwartet, schmeckt dermaßen gut, cremig-weich, leicht süßlich, scharf und nussig, dass ich beschließe, das nun öfter essen zu wollen. Zwei Tage später stehe ich also wieder vor der Pfanne, hoble Süßkartoffeln (diesmal habe ich genug gekauft) und sortiere die Scheiben fein säuberlich nach Größen. Klingt etwas nervig? Ist es! Aber Geschmack UND Optik entschädigen diesmal gleichermaßen.
Süßkartoffel-Kokos-Gratin aus der Pfanne (als Beilage für 4 Personen):
2 EL Butter
2 EL Kokosöl
1 kg Süßkartoffeln (möglichst gleich große Kartoffeln)
125 ml Kokosmilch
2-3 EL Schmand
1 Handvoll Koriandergrün
Piment d’Espelette, Salz, Pfeffer
1. Den Ofen auf 190°C vorheizen. Die Butter mit dem Kokosöl und etwas Salz in einem kleinen Topf erwärmen und zum Schmelzen bringen. Etwa ein Viertel des geschmolzenen Öls in eine kleine ofenfeste Pfanne oder eine runde Auflaufform (etwa 20 cm ∅) geben und sie damit einölen.
2. Die Süßkartoffeln schälen und in dünne, gleichmäßige Scheiben hobeln. Die Kartoffelscheiben einigermaßen nach Größen sortieren – aus den größeren Scheiben einen äußeren Ring in die Pfanne setzen, aus den kleineren Scheiben einen inneren Ring. Die Kartoffeln mit dem restlichen Öl übergießen, salzen und pfeffern. Die Pfanne auf die mittlere Schiene des Ofens stellen und alles etwa 40-50 Minuten im Ofen backen.
3. Kurz vor Ende der Backzeit die Kokosmilch mit dem Schmand in einen Topf geben, gut verrühren und leicht erwärmen. Dann alles mit etwas Piment d’Espelette, Salz und Pfeffer abschmecken. Das Koriandergrün waschen, trocken schütteln und grob hacken. Die Pfanne mit den fertig gebackenen Kartoffeln aus dem Ofen holen, kurz etwas abkühlen lassen, dann mit Kokos-Schmand übergießen und mit Koriander bestreut servieren. Dazu passt zum Beispiel ein herbstlicher Salat.
22 Kommentare
Na toll. Jetzt muss ich nach diesen lila Buns gucken….und ich weiß ja, wie das enden wird.
14. November 2016 at 12:03Aber Deine Süßkartoffeln, die sind defintiv pinterest-würdig 🙂
Haha, sorry, aber vielleicht hast du ja mehr Muße als ich und wagst dich an die Buns – toll sehen sie auf jeden Fall aus. ?
14. November 2016 at 12:06Ich würd sagen, der Aufwand hat sich gelohnt! Sieht wirklich wahnsinnig gut aus!
14. November 2016 at 16:34Liebe Grüße, Ina
Danke! 🙂 Ja, ich finde auch – das Zeug ist wahnsinnig lecker.
14. November 2016 at 22:40Tolles Bild! Habe ich gleich gepinnt, was heißt, dass du dein Ziel ja erreicht hast 🙂
Das Rezept werde ich auf jeden Fall ausprobieren, ich liebe nämlich Süßkartoffel!
Liebe Grüße
14. November 2016 at 19:04Elena
Haha, das war zwar nicht mein Ziel, aber ich freue mich trotzdem sehr! 🙂 Ich stehe auch total auf Süßkartoffeln, hatte aber die Kombination mit Kokos bisher noch nicht probiert. Das passt sooo gut! Viel Spaß beim Ausprobieren! 🙂
14. November 2016 at 22:44Du meine Güte, ihr habt echt die Süßkartoffelscheiben sortiert? Ich fass es nicht, wie geduldig ihr seid! Vermutlich hätte ich alles einfach so in eine Auflaufform geworfen und Pinterest verflucht… Hut ab, dass ihr euch offensichtlich besser im Griff habt, als ich 😉
14. November 2016 at 19:27Hehe, ja – nach anstrengenden Arbeitstagen sind so stupide Aufgaben fast erholsam. 😉 Aber nervig ist es schon ein bisschen – beim zweiten Mal habe ich mich auch gefragt, wieso ich das gerade wieder mache. Aber das Auge isst ja mit und so …
14. November 2016 at 22:48Mhh deine Bilder machen richtig hungrig, das Gratin sieht wirklich sehr lecker aus! Und so schön angerichtet!
14. November 2016 at 20:27Liebe Grüsse,
Krisi
Danke, liebe Krisi!
14. November 2016 at 22:50Also ich finde dein Gratin sieht genauso gut wie der auf Pinterest. Ich habe es gleich bei mir gepinnt um es selber auszuprobieren.
14. November 2016 at 22:23LG, Diana
Awww danke! Vor allem freue ich mich, dass es auch noch so gut schmeckt. 😉
14. November 2016 at 22:52Hammer! Was tut man nicht alles als Foodblogger… 😉 Ich glaube beim nachkochen werfe ich einfach alles so in die Pfanne, haha.
15. November 2016 at 11:07Liebe Grüße,
Ela
Haha, ja! Hab ich beim ersten Mal dann auch gemacht, als absehbar war, dass das eh nicht hübsch würde – klappt natürlich auch! 😉
15. November 2016 at 18:59Hey 🙂
19. Januar 2017 at 20:03ich war auch ganz begeistert von dem Rezept und es hat es jetzt endlich von meiner “Was ich ‘mal kochen muss” in die Realität geschafft. Ich bräuchte nur einen Tipp. Und zwar sind die Süßkartoffeln bei mir noch sehr, sehr knackig gewesen. Jetzt nicht unbedingt so al dente-mäßig, sondern eher noch ziemlich roh… Ich habe den Auflauf gestern dann insg. 60 Minuten im Ofen gelassen. Heute habe ich den Rest dann noch einmal 45 Minuten in den Ofen und 15 Minuten in die Mikrowelle gegeben und die Scheibchen waren gerade so durch. KÖnnte ich sie zu eng gestapelt haben oder ist ech so etwas auch passiert? Es sah wirklich schön aus, war aber jetzt nicht so super angenehm zu essen. Daher wollte ich einfach ‘mal nachfragen…
Hallo Sophia, danke für deine Rückmeldung! Dass die Süßkartoffeln bei dir so knackig bleiben, ist in der Tat etwas merkwürdig. Wir haben das Gratin mittlerweile 3x gemacht und die Kartoffeln wurden immer gut gegart. Wir haben die Kartoffelscheiben allerdings auch sehr dünn gehobelt – vielleicht waren deine Scheiben zu dick? Dass du sie zu eng gelegt hast, glaube ich nicht, denn bei uns lagen sie auch sehr dicht aneinander. Ggf. könntest du die Ofentemperatur noch etwas erhöhen und etwas mehr Butter/Kokosöl verwenden und über die Scheiben gießen, das könnte auch noch etwas helfen. Wir drücken die Daumen, dass die Süßkartoffeln beim nächsten Mal schneller weich werden!
19. Januar 2017 at 20:24LG
Steffen
Vielen Dank! Ich werde es weiter versuchen! 🙂
20. Januar 2017 at 16:30Was für eine geniale Idee, das werde ich sicher ausprobieren!
28. Juni 2018 at 15:42Huhu,
das Rezept ist der Hammer!
Herzliche Grüße aus Leipzig
Lisa
5. August 2018 at 12:41Der Auflauf sieht köstlich auch. Werde ich bald probieren ?
24. Februar 2019 at 9:57Vielen Dank, das freut uns sehr! 🙂
3. März 2019 at 18:10[…] sich daher besonders solche Gemüsesorten, die sich in dünne Scheiben schneiden lassen wie etwa (Süß-)Kartoffeln oder Zucchini. Die wohl bekannteste Variante ist das Kartoffelgratin, dessen Basis dünne […]
23. Oktober 2020 at 7:17