Auf dem Foodbloggercamp in Reutlingen habe ich (wie bereits berichtet) eine Burger-Session angeboten. Da ich nicht nur über Fleisch-Burger reden wollte, hatte ich im Vorfeld ein wenig herumexperimentiert und unser altes Rezept für vegetarische Patties (Achtung, Gruselfotos!) optimiert. Während beim Standardpatty der Geschmack idealerweise direkt aus dem Fleisch kommen sollte und man nur ein wenig Salz und Pfeffer fürs Feintunig benötigt, muss man bei veganen und vegetarischen Bratlingen für eine ordentliche Geschmacksexplosion etwas tiefer in die kulinarische Trickkiste greifen. Ich habe als Basis also eine kräftige Zwiebelsuppe gekocht und zudem eine halbe Aubergine mit Pilzen im Ofen gegrillt. Überhaupt ist es wichtig, bei der Auswahl der Zutaten darauf zu achten, dass am Ende auch eine ansprechende Textur entsteht. Zusätzlich wurden also Walnüsse, eine geraspelte Möhre und grob zerdrückte Kichererbsen zur Burger-Masse gegeben, was einen guten Kontrast zur weichen Konsistenz der Aubergine bildet. Haferflocken, Semmelbrösel und Hartweizengrieß dienen als Bindemittel, sollten aber nicht dominieren, da sonst das Patty zu trocken wird. Die fertige Mischung hält super zusammen, hat ordentlich Biss und ist schön saftig!
Mithilfe von Kräutern oder Gewürzmischungen kann jetzt noch an der Geschmacksschraube gedreht werden, je nachdem, wie der Belag für die Burger aussehen soll. Bei uns kam eine Mango-Tomaten-Koriander-Salsa zum Einsatz, die man eigentlich am liebsten pur aus der Schüssel löffeln würde und auch schon beim Foodbloggercamp gut ankam. Als Soße eignet sich in diesem Fall der Klassiker Tomatenketchup oder eine schnelle Guacamole – beides passt prima zur Salsa. Am Ende noch ein wenig Salat dazu, und fertig ist ein saftiger, fruchtig-exotischer vegetarischer Burger.
Vegane Burger-Patties (für 4 Stück):
1/2 Aubergine (ca. 160 g)
100 g Pilze
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
50 ml Weißwein
50 ml Gemüsebrühe
1 kleine Möhre (ca. 80 g)
70 g Kichererbsen
40 g Walnüsse
2 EL gehackte Kräuter (z.B. Koriander, Minze, Petersilie)
35 g Haferflocken
25 g Hartweizengrieß
2 EL Semmselbrösel
Olivenöl
Salz, Pfeffer
1. Den Ofen auf 200°C vorheizen. Aubergine waschen und halbieren, die Pilze putzen, beides großzügig mit Olivenöl bestreichen und im Ofen ca. 30 Min. garen.
2. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen, die Zwiebel in dünne Viertelringe schneiden und den Knoblauch hacken. Reichlich Olivenöl in einem kleinen Topf geben und Zwiebeln und Knoblauch bei mittlerer Hitze braten, bis sie Farbe angenommen haben (ca. 8-10 Min.). Mit 1/2 TL Salz bestreuen, mit Weißwein ablöschen, kurz einkochen lassen und dann die Gemüsebrühe dazuschütten. Etwa 15 Min. bei kleiner Hitze köcheln lassen, bis die Flüssigkeit leicht sämig eingekocht ist.
3. Die Möhre schälen und grob raspeln. Die Kichererbsen mit einer Gabel grob zerdrücken, Walnüsse und Kräuter hacken. Zusammen mit den Haferflocken und dem Hartweizengrieß in eine Schüssel geben.
4. Aubergine und Pilze aus dem Ofen holen, kurz abkühlen lassen. Die Pilze klein schneiden. Die Aubergine häuten und klein hacken, sodass sie schön matschig wird. Alles zusammen mit den Semmelbröseln zu den restlichen Zutaten geben und gut verrühren. Kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren – kalt lassen sich die Patties besser formen.
5. Aus der Masse 4 Patties formen (nicht zu dünn, sonst fallen sie auseinander) und in einer beschichteten Pfanne ordentlich Olivenöl erhitzen. Die Patties von jeder Seite ca. 4 Min. anbraten. Ggf. nach dem Wenden mit einer Scheibe Käse belegen.
Tipp: Der Geschmack der Patties kann zum Schluss ganz einfach an den jeweiligen Burger-Belag und den eigenen Geschmack angepasst werden. Mit etwas Zatar oder Harissa bekommt die Masse z.B. eine nordafrikanische Note, mit Sojasoße nähert man sich der asiatischen Küche an.
Mango-Tomaten-Koriander-Salsa (für 4-6 Burger):
1/2 geschälte Mango
1 kleine rote Zwiebel
2 mittelgroße Tomaten
ca. 1/2 frische rote Chili
Saft von einer Limette
1 große Handvoll Koriander
Salz, Pfeffer
Mango, Zwiebel und Tomaten klein schneiden und in eine Schüssel geben. Je nach gewünschtem Schärfegrad Chili fein hacken und zusammen mit dem Limettensaft unterrühren. Den Koriander waschen, hacken und zur Salsa geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Als Brötchen kamen diesmal die Brioche-Buns von HighFoodality zum Einsatz, für die Uwe ein Rezept von Smitten Kitchen adaptiert hat. Die Brötchen haben einen feinen, leicht süßlichen Geschmack, sind fest genug, um die ganzen Soßen und Säfte eines Burgers aufzunehmen und lassen sich im Übrigen auch noch super einfrieren.
Zum Schluss noch ein Hinweis für alle FreundInnen der Burger-Kultur in München: Blog’n’Burger kommt an die Isar und am 27. Mai findet im Hard Rock Cafe die Premiere statt. Wer auch in Zukunft informiert bleiben und sich seinen Platz sichern möchte, sollte den Twitter-Kanal gut im Auge behalten, denn in wenigen Tagen geht es los mit der Platzvergabe!
17 Kommentare
Fein, auf so ein Rezept habe ich gewartet! Ich hab mir ja vorgenommen auch wieder häufiger Burger selbst zu machen und hab damit gleich am Freitag angefangen. Weil ich aber eben kein feines Rezept für veggi-patties hatte, gabs einfach Riesenchampignong als Ersatz für nicht auffindbare Portobellopilze als Patties. Ging gut, vor allem aber viel schneller. Burger für Faule sozusagen 😉
11. Mai 2014 at 13:47Portobellopilze stehen hier auch auf der Wunschliste. Am besten frittiert und gefüllt, wie hier: http://www.seriouseats.com/recipes/2011/01/the-fake-shack-mach-two-double-shack-stack-burger-recipe.html.
11. Mai 2014 at 14:15Da dürfte ein Burger allerdings für 3 Tage reichen 😉
Sieht einfach super lecker aus 🙂 Liebe Grüße, Lisa
11. Mai 2014 at 15:00Danke, liebe Lisa!
12. Mai 2014 at 22:40Das das gut schmeckt glaube ich sofort!
11. Mai 2014 at 16:59Hehe, und wie! Wir sind schon ein bisschen süchtig geworden. 😉
12. Mai 2014 at 22:41Wie raffiniert! Wer braucht da noch Fleisch…
11. Mai 2014 at 21:58Liebe Grüße
Cheriechen
Stimmt! Selbst ich als Fleischesser bin schwer begeistert!
12. Mai 2014 at 22:42Wow – klingt ja aufwendig! Sehr schön beschrieben, der Unterschied zwischen Fleisch- und vegetarischen Patties. Ich habe mich bislang nur an Chinoa- und Kichererbsen-Patties versucht, die haben mich geschmacklich noch nicht überzeugt, daher reizt dieses Rezept umso mehr 😉 Liebe Grüße Bianca
11. Mai 2014 at 22:41Das stimmt, die Patties sind nicht ganz unaufwendig, aber die Mühe lohnt sich! Sind bisher wirklich unsere liebsten vegetarischen Patties, sowohl geschmacklich als auch in der Konsistenz.
12. Mai 2014 at 22:48Mjam, die Burgerpatties klingen himmlisch! Und Mango-Salsa liebe ich eh.. Hätte nix dagegen so einen Burger zu Mittag zu verspeisen 😉
12. Mai 2014 at 10:35LG
Ela
Danke! 🙂 Ich hätte auch nichts dagegen so einen Burger JEDEN Mittag zu verspeisen! 😉
12. Mai 2014 at 22:49[…] bei Steffen und Sabrina von Feed me up before you go-go gab es ebenfalls einen Veggi Burger mit Mango-Tomaten-Koriander-Salsa. Das Pattie ist super lecker, das hatten wir bereits in Reutlingen auf dem […]
19. Mai 2014 at 7:00Danke für das Rezept! Ich habe es eben in die Recap-Liste zum FoodBloggerCamp eingetragen.
3. Juni 2014 at 16:32Hach du vegetarischen Burger waren so lecker, vielen Dank noch mal für die “kleine” Session 😉
18. Juni 2014 at 22:40Das Rezept ist gespeichert und ich hoffe ich komme auch mal dazu, das auszuprobieren.
Bitte, bitte, das höre ich natürlich gerne! Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass du zum Ausprobieren kommst 🙂
23. Juni 2014 at 20:49[…] wird sie meist gekocht. Salsa schmeckt übrigens auch hervorragend zu Gegrilltem oder auf einem Burger! Aber auch zu Raclette macht der fruchtige Geselle eine sehr gute Figur, wie ich […]
24. Juni 2019 at 10:01