Approchez, approchez Mesdames et Messieurs! Ceci n’est pas une pipe, c’est une brioche. C’est bon. C’est fantastique!
Und damit enden sie auch schon fast, meine Französischkenntnisse. Trotz elf Jahren qualvollen Französischunterrichts in der Schule, einem traumatischen Frankreichaustausch und einer unbändigen Vorliebe für Crème brulée ist der einzige Satz, den ich in annähernd fließendem Französisch von mir geben kann, der Folgende: “Je m’appelle Sabrina y je voudrais un jus de fruits.” Als dann im Studium mit Spanisch eine zweite romanische Sprache dazukam, war es gänzlich um meine französischen Restbestände geschehen. Offensichtlich reichten die Kapazitäten meiner geistigen Festplatte nicht aus, zwei sich ähnelnde Sprachen friedlich nebeneinander existieren zu lassen. Französisch wurde quasi überschrieben. Complètement. Meine gerade noch bruchstückhaft vorhandenen Vokabelkenntnisse ähneln seitdem dem Wortschatz dieser beiden Herren. Nicht sehr vorbildlich also.
Geblieben sind jedoch meine Vorlieben für den Klang der französischen Sprache, für die Bilder französischer Surrealisten und für feines französisches Essen. Gebäck, um genau zu sein. So kommt es, dass sich von Zeit zu Zeit ein sonntägliches désir nach kleinen französischen Köstlichkeiten einstellt, dem am besten tout de suite Abhilfe verschafft werden sollte. Als ganz besonders effektiv erweisen sich da Brioche. Allein der Name hinterlässt schon ein wohliges Gefühl im Magen. Und der Duft des warmen Knubbelgebäcks, der aus dem Backofen strömt, tut sein Übriges.
Brioche (für 4 große oder 6 kleine Brioche):
300 g Mehl
45 g Zucker
1 Prise Salz
12 g Hefe
3 Eier + 1 Eigelb zum Bestreichen
150 g Butter (Zimmertemperatur) + etwas zum Einfetten der Formen
1. Mehl, Zucker, Salz, Hefe und Eier zu einem Teig verkneten. Die weiche Butter in Stücke schneiden und einarbeiten. Den Teig zu einer Kugel formen und zugedeckt im Kühlschrank über Nacht (mind. 12 Std.) gehen lassen.
2. Aus dem Teig je 4 bzw. 6 große und kleine Kugeln formen. Die großen Kugeln in eingefettete ofenfeste Formen geben (z.B. Muffinblech), die kleineren Kugeln daraufsetzen und leicht andrücken. Bei Raumtemperatur noch einmal ca. 30 Min. gehen lassen. Den Ofen auf 150°C vorheizen. Die Brioche mit Eigelb bestreichen und im Ofen je nach Größe ca. 30 Min. backen lassen.
Voilà, fertig ist das französische Frühstück. (Die Brioche schmecken natürlich auch zu jeder anderen Tages- und Nachtzeit!) Und ich bilde mir ein, dass mit jedem Bissen ein weiterer Teil meiner verloren geglaubten Französischkenntnisse wieder zu mir zurückkehrt! Sans blague!
19 Kommentare
Hach, sehen die traumhaft aus! Nichts hätte ich gerade lieber zum Frühstück als das… Beamt ihr mir welche rüber? 😉
18. August 2013 at 11:36LG
Ela
Na klar, aber nur im Austausch gegen ne Schüssel Beeren-Tiramisu! 😉
18. August 2013 at 11:44Wo gibt’s genn diese niedlichen Förmchen (besonders das mit Henkelchen)?!
18. August 2013 at 12:02LG
Marust
Die kleinen Förmchen gabs zum Schnäppchenpreis beim Kaufhof hier in München, die größere mit Henkel bei Kare – war aber auch nicht allzu teuer.
18. August 2013 at 17:30Ich liebe Brioche – vor zwei Jahren war ich in Paris und da gab es einen Bäcker, der hat mich damit eingefangen. Da werde ich beim nächsten Fernweh einfach euer Rezept hernehmen!
18. August 2013 at 12:13Irgendwie habe ich es immer völlig verpasst bei meinen Frankreich-Besuchen Brioche zu probieren. Naja, Grund genug, um mal wieder hinzufahren. 😉
18. August 2013 at 17:32Mon dieu, mein französisch geht ungefähr so gut wie Deines, aber ich wünschte, ich könnte in dieser Sprache brillieren, mais non, keine Chance 🙂 Ein wunderbares Rezept!
18. August 2013 at 15:11Viele Grüße
Julia
Hach, aber so lange wir wenigstens französisch kochen und backen können, ist doch alles très bien! 😉
18. August 2013 at 17:46Aus meinem Französichunterricht erinnere ich mich nur an “La cassette de Luc Tonnerre” – der Frauenschwarm der französischen Schullehrbücher und damit das frankophile Gegenstück zu Ronny Bennett aus den Green-Line-Englischbüchern – hach, schön war’s! Zum Glück benötige ich meine Französisch-Kenntnisse heute nur noch zum Backen von Baguette und Brioche. Oh là là!
18. August 2013 at 15:51Ahhh, wie toll – an die verlorene Kassette von Luc Tonnerre kann ich mich bestens erinnern, ebenso an das kaputte magnétophone. Und an Ronny, Kevin und Kate natürlich auch. Hach. Danke für den Echanges- und Green-Line-Flashback! ♥
18. August 2013 at 17:57Wunderschöne Fotos, da läuft mir glatt das Wasser im Mund zusammen (und dabei bin ich gerade pappsatt :D)! Französich konnte ich noch nie, aber ich finde den Klang dieser Sprache einfach wunderbar 🙂
Liebe Grüße!
18. August 2013 at 16:30Merci Madame! 🙂
22. August 2013 at 13:35Sieht super aus! Tolle Bilder und klingt richtig lecker! LG Vanessa
18. August 2013 at 17:49Danke! Ja, das sind sie auch. Sind schon wieder fest fürs nächste große Wochenendfrühstück eingeplant.
22. August 2013 at 13:36Ich finde brioch so unglaublich hübsch und photogen. Die Bilder sind einfach zucker. Und natürlich bin ich wieder etwas verloved in die kleine Decke.
19. August 2013 at 19:32Hach…einfach schön, der Beitrag,
Nova
Danke, liebe Nova! Ja, sehr fotogen, die kleinen leckeren Französinnen! Hihi, und das Geschirrtuch gibts übrigens bei Butlers. 😉
22. August 2013 at 13:38Ach! Ich kann nicht ein Wort Französisch und doch bin ich ganz scharf auf die kleinen Dinger!!! Die sehen aber auch einfach zu gut aus 🙂
22. August 2013 at 17:31Die Bilder sind richtig klasse!!!
Alles Liebe, Cathi von Carpe Kitchen!
Sacrebleu, das gefällt mir aber ausserordentlich gut, das Brioche. Die Brioche? Ach ja. 6 Jahre Französisch-Unterricht und ein Jahr wohnen in Frankrweich, und es ist trotzdem NIX NIX hängengenlieben.
29. August 2013 at 13:23[…] Kleines, französisches Frühstück gefällig? Nein, das Croissant bleibt heute mal beim Bäcker. Stattdessen gibt es Sabrinas und Steffens Rezept für goldbraun gebackene Brioche. Wir sagen nur: „Oh là là.“ Zum Rezept […]
10. April 2018 at 9:20