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Wir nehmen euch mit nach Halifax, an die Ostküste Kanadas, und verraten euch unsere Tipps für die Hauptstadt Nova Scotias. Welche Sehenswürdigkeiten, kulinarischen Highlights und Ausflüge ihr nicht verpassen solltet, erfahrt ihr in unseren 10 Must-dos in Halifax und Umgebung.

Als wir an unserem ersten Morgen durch die Straßen von Halifax bummeln, der quirligen Hauptstadt Nova Scotias, wird uns bewusst, dass unsere letzte Reise nach Kanada bereits neun Jahre zurückliegt. Viel zu lange; dabei lieben wir Kanada und die nordamerikanische Ostküste ganz besonders! Diesmal hat es uns in die östlichste und zweitkleinste Provinz Kanadas verschlagen – nach Nova Scotia, der wunderschönen Halbinsel an der Atlantikküste. Bevor wir unseren Roadtrip durch den Westen Nova Scotias starten, verbringen wir drei Tage in Halifax, denn die 270 Jahre alte Hafenstadt hat einiges zu bieten – von Sehenswürdigkeiten wie der charmanten Waterfront mit einer der längsten Promenaden der Welt über spannende Museen und viel Street-Art bis zu kulinarischen Highlights, denn Halifax ist ein echter Hotspot für Foodies und Craft-Bier-Fans.

Von Berlin geht es für uns über Frankfurt mit Condor in Nova Scotias Hauptstadt Halifax. Große Überraschung: die Flugzeit! Der Direktflug von Deutschland nach Nova Scotia dauert gerade einmal sechs bis sieben Stunden. Verrückt! Keine andere nordamerikanische Großstadt lässt sich von Deutschland aus so schnell erreichen.

Mit gut 460.000 Einwohner*innen ist Halifax’ Größe zwar überschaubar, doch die atlantische Hafenstadt bietet alle Vorzüge einer lebendigen Metropole. Halifax hat eine der höchsten Bar- und Kneipendichten Kanadas und gilt als kulturelles Zentrum der Atlantikregion. Über 30.000 Student*innen leben in der Küstenstadt. Das spürt man – die Stadt wirkt jung und aufgeweckt, verbindet moderne Architektur gekonnt mit Tradition und Geschichte. Und das Beste: Dank der kompakten Größe lässt sich Halifax ganz wunderbar zu Fuß erkunden.

Wie viele Tage sollte man für Halifax einplanen?

Zwei volle Tage sollte man mindestens für einen Besuch der Provinzhauptstadt einplanen, noch besser drei oder vier. Idealerweise wählt man die Tage so, dass auch ein Wochenende abgedeckt wird, denn es wäre zu schade, die schönen Märkte zu verpassen, die nur samstags oder sonntags stattfinden. Mit den vielen interessanten Ecken und Museen, die Halifax zu bieten hat, wird einem auch nach mehreren Tagen nicht langweilig. Dann bleibt auch genügend Zeit für einen Ausflug in die Nachbarstadt Dartmouth, die nur eine 15-minütige Fahrt mit der Fähre von Halifax entfernt ist.

Was ist die beste Reisezeit für Nova Scotia?

Die Sommermonate Juni bis September eignen sich besonders gut für eine Reise nach Nova Scotia. Dann liegen die Durchschnittstemperaturen in Halifax tagsüber bei angenehmen 19 bis 23 Grad. Mit unserer Reise Ende August erwischen wir die perfekte Zeit für uns. Wenig Regen, sehr viel Sonne und T-Shirt-Wetter (meist um die 25 Grad). Am Morgen ist es hin und wieder neblig, gerade entlang der Küste, doch an den meisten Tagen verzieht sich der Nebel auch schnell wieder. Nova Scotia gilt übrigens als eine der nebelreichsten Regionen der Welt – aber das ist nun wirklich kein Grund, der einen von einem Besuch abhalten sollte.

Unsere 10 Must-dos in Halifax und Umgebung

1. Die Waterfront entdecken und auf einem der weltweit längsten Boardwalks bummeln

Die Gegend rund um den Hafen von Halifax zählt nicht nur zu den schönsten Ecken der Stadt, hier ist auch immer etwas los. Mit einer Länge von 4 km gehört der Boardwalk an Halifax’ Waterfront zu den längsten der Welt. Entsprechend viel gibt es hier zu entdecken. Von Farmers’ Markets über Shops und Restaurants bis zu Brauereien, Museen und Outdoor-Kunst.

Die hübsch hergerichtete lange Holzpromenade zieht sich den gesamten Hafen entlang, vom Pier 21 am Halifax Seaport im Süden bis zum Casino Nova Scotia am nördlichen Ende. Dazwischen liegen zahlreiche Lokale, in denen man draußen mit Blick aufs Wasser sitzen kann – zum Beispiel The BG, der bunte Halifax Beer Garden, in dem lokales Bier und Comfort Food serviert werden. Oder man verlagert den Biergarten und die kühlen Drinks gleich aufs Wasser und steigt an der Waterfront auf eines der Sightseeing-Boote, die dort am Pier ablegen.

Seaport Farmers’ Market: Marktbummel am Wochenende

Wir starten am südlichen Ende der Waterfront mit einem Besuch des Seaport Farmers’ Market. Am Wochenende lädt der älteste kontinuierlich stattfindende Markt Nordamerikas zum Flanieren und Probieren ein. Über 100 Verkaufsstände beheimatet die große Halle am Wasser, die von Obst, Gemüse und Blumen aus der Region über Backwaren, kleine Snacks und Soßen, Aufstriche und Eingemachtes bis zu Kunsthandwerk, lokaler Kosmetik sowie Duftaccessoires für zu Hause allerhand anbieten.

Unser Tipp: Kommt zum Frühstücken her! Mehrere lokale Bäckereien fahren ein üppiges Angebot auf, das so viele Leckereien beinhaltet, dass wir uns kaum entscheiden können. Die Wahl fällt auf das wohl klebrigste (aber auch wirklich sehr gute) Sticky Bun aller Zeiten der Boulangerie La Vendéenne und ein unglaublich leichtes, fluffiges Coconut Square von Dejan’s European Bakery. Bestens mit Kaffee versorgt wird man am Stand der Laughing Whale Coffee Roasters.

Seaport Farmers’ Market // Samstags von 8-14 Uhr und sonntags von 10-14 Uhr zwischen Pier 22 und 24, 961 Marginal Road, Halifax.

Canadian Museum of Immigration at Pier 21: Reise durch Kanadas Einwanderungsgeschichte

Nur wenige Schritte weiter wartet mit dem Canadian Museum of Immigration am Pier 21 ein wirkliches Highlight. Das ehemalige Passagierterminal am Hafen war zwischen 1928 und 1971 für fast 1 Million Einwandernde das Tor zu Kanada. Im Museum werden Besucher*innen durch dieselben Hallen geführt, die einst die Neuankömmlinge durchlaufen mussten. Die umfangreiche und wirklich toll gestaltete Ausstellung widmet sich anhand von vielen Artefakten, persönlichen Geschichten und immersiven Erlebnissen der bewegenden Geschichte der Einwanderung nach Kanada. Man wird mitgenommen zu den verschiedenen Stationen der Reise, von der Schifffahrt bis zur Ankunft auf kanadischem Boden, und erhält Einblicke in das neue Leben der Immigrant*innen und die Herausforderungen, denen sie sich stellen mussten. Quasi das kanadische Pendant zur US-amerikanischen Ellis Island – dicke Empfehlung!

Canadian Museum of Immigration at Pier 21 // Eintritt für Erwachsene: 16,25 CAD, 1055 Marginal Road, Halifax.

Drunken Lampposts: Die betrunkenen Laternen an der Waterfront

Läuft man den Boardwalk weiter in Richtung Norden, landet man unweigerlich bei einer Ansammlung kurioser Skulpturen, die unter dem Spitznamen “Drunken Lampposts” bzw. offizieller als “The Way Things Are” bekannt sind. Nahe dem Shopping- und Restaurantkomplex Bishop’s Landing liegen, taumeln und torkeln betrunken anmutende Laternen, die Titel tragen wie “Fountain” oder “Get Drunk, Fall Down”, und geben ein witziges Fotomotiv ab. Nichts, was man extra ansteuern müsste, aber ein netter Zwischenstopp, wenn es ohnehin auf dem Weg liegt.

Maritime Museum of the Atlantic: Auf den Spuren der Titanic

Noch etwas weiter nördlich kann man im Maritime Museum of the Atlantic in die Geschichte der Seefahrt der Atlantikregion eintauchen. Das etwas in die Jahre gekommene Museum beherbergt zahlreiche Exponate und Schiffsmodelle, man erfährt viel über Nova Scotia und Halifax als Seefahrerort.

Ganzer Stolz des Museums ist die Vielzahl an Originalfundstücken der versunkenen Titanic. Als der Passagierdampfer 1912 südöstlich von Neufundland mit einem Eisberg kollidierte und daraufhin unterging, wurden viele der tot geborgenen Passagiere nach Halifax, dem nächstgelegenen Hafen, gebracht und dort beerdigt. Auch zahlreiche Überbleibsel des Schiffswracks landeten dort und sind heute Teil der permanenten Ausstellung, z. B. ein besonders gut erhaltener Liegestuhl sowie diverse Holzornamente aus den extravagant gestalteten Sälen des Luxusliners.

Nicht weniger spannend: Die informative Ausstellung zur “Halifax Explosion”, die sich am 6. Dezember 1917 in Nova Scotias Hauptstadt ereignete. Die Detonation eines Munitionsfrachters löste die bis dahin größte von Menschen verursachte Explosion aus, die Tausende Tote und Verletzte sowie eine zu großen Teilen zerstörte Stadt zur Folge hatte.

Maritime Museum of the Atlantic // Eintritt für Erwachsene: 9,55 CAD in der Sommersaison, 5,15 CAD in der Wintersaison, 1675 Lower Water Street, Halifax.

Queen’s Marque: Das neue Vorzeigeviertel am Hafen

Eine der neuesten Attraktionen im Hafen von Halifax ist der Queen’s Marque District, ein Vorzeigeviertel mit spannender Architektur, Kunstinstallationen, fancy Boutiquen und Restaurants. Hier sind u. a. das luxuriöse Hotel Muir beheimatet sowie Ned Kahns Kunstwerk “Tidal Beacon”, eine Turmstruktur am Fuße der George Street, die mit Licht, Bewegung und Geräuschen auf die Gezeiten und das Wetter reagiert. Über eine breite Treppe kommt man hier auch direkt ans Wasser und kann dort entspannen und die müden Füße abkühlen.

Floating Beer Garden Cruise: Hafenrundfahrt mit Craft Beer und Live-Musik

Nachdem wir einen halben Tag Halifax’ Waterfront erkundet haben, heißt es: Ab aufs Schiff! Wir wollen uns den Hafen und die Skyline der Stadt noch aus einer anderen Perspektive anschauen, und besonders gut geht das vom Boot aus. Am Cable Wharf, am nördlichen Ende der Hafenpromenade, wartet schon die Harbour Queen auf uns, die uns zwei Stunden lang übers Wasser schippern wird. Die Tour verspricht nicht nur traumhafte Ausblicke auf die Küste Nova Scotias, sondern wartet mit einer Besonderheit auf: Das Schiff ist ein schwimmender Biergarten – inklusive Craft Beer und Live-Musik.

Während ein bärtiger Kanadier auf seiner Gitarre Country-Songs spielt und singt, genießen wir auf dem Oberdeck des Schaufelraddampfers eine herrliche Aussicht und kühle Biere der lokalen Brauereien Propeller und Nine Locks. Vorbei geht es an der stattgrünen Küstenlandschaft, an kleinen Inseln und Leuchttürmen, an den beeindruckenden Villen des Northwest Arm, in die wir am liebsten einziehen würden. Das Licht wird warm, die Sonne glitzert im Wasser und geht langsam unter. Man kann durchaus schlechter in einen Abend starten!

Diese und andere Bootstouren können ab 38 CAD über Ambassatours Gray Line gebucht werden.

2. Donair probieren – Nova Scotias Nationalgericht

Do-was? Ehrlich gesagt haben wir erst kurz vor unserem Roadtrip durch Nova Scotia von der Existenz des Donairs erfahren. Tatsächlich kommt man an dieser lokalen Spezialität in Halifax nicht vorbei, denn sie begegnet einem überall. Beim Donair handelt es sich um eine Pita gefüllt mit gewürztem Fleisch von einem Drehspieß, Tomaten, Zwiebeln und der charakteristischen süßen Knoblauch-Kondensmilch-Soße.

Zugegeben, wir waren etwas skeptisch, aber das nicht nur namentlich stark an einen Döner erinnernde Pita-Gericht erweist sich nach ein paar Bieren als idealer Late-Night-Snack. Erfunden wurde der Donair in den 70ern von einem griechischen Einwanderer. Der Donair ist in Nova Scotia und besonders in Halifax sogar so beliebt, dass er 2015 zum offiziellen Halifax Signature Dish gewählt wurde und nicht nur als Original, sondern auch in unzähligen Varianten erhältlich ist, z. B. als Donair-Poutine, Donair-Pizza oder Donair-Burger. Einen der besten originalen Donairs soll es bei Tony’s im North End geben. Bei Real Fake Meats, ebenfalls im North End, haben wir sogar eine vegane Donair-Version entdeckt und probiert (mehr dazu weiter unten bei den kulinarischen Tipps unter Punkt 8).

3. Das North End erkunden, Halifax’ hippstes Viertel

Besonders hip und kreativ geht es im North End, nördlich von Downtown Halifax, zu. Das junge Szeneviertel überzeugt uns sofort mit seiner bunten Mischung aus Street-Art, netten Boutiquen und Plattenläden, tollen Cafés und Restaurants. Außerdem findet man hier einige der angesagtesten Brauereien der Region. Ein Nachmittag mit anschließendem Dinner lässt sich im North End also äußerst gut verbringen.

Herzstück des Viertels sind die Gottingen Street und die Agricola Street, die parallel zueinander verlaufen. Gerade auf der Gottingen kann man viele Murals, Coffeeshops und quirky Läden mit allerlei Krimskam wie den Biscuit General Store oder The Independent Mercantile Co. entdecken. Beide Shops sind für unsere Geldbeutel brandgefährlich – witzige Karten, trendige Kleidung und Taschen, hübsche Wohnaccesoires, Cocktail-Essentials und Schönes für die Küche finden wir hier zuhauf.

Für die Stärkung zwischendurch sorgen Kaffee und Beignets von der LF Bakery oder dem hippen Seven Bays Café – oder man schaut auf ein Gläschen lokales Bier in den Biergärten von Good Robot oder der Arcade von Propeller vorbei. Unsere ausführlichen kulinarischen Tipps für Halifax, auch fürs North End, findet ihr unter Punkt 5 und 8.

4. Auf Street-Art-Jagd gehen

Wir bleiben direkt im North End, denn in dem künstlerischen Viertel können Street-Art-Fans einige der schönsten Murals der Stadt entdecken. An der Ecke Falkland und Gottingen Street finden wir unseren Favoriten: Das Mural des Künstlers Absen schmückt die Seitenfassade des Zion Building. Zu sehen ist eine junge Frau, die an ihrem Schreibtisch mit bestem Ausblick arbeitet.

“I’m so glad you’re here” prangt in großen Neonlettern auf dem Mural gegenüber der Terrasse der LF Bakery. “Wir auch”, denken wir, als wir in unsere Beignets beißen. Ein Stückchen weiter die Gottingen Street hoch hat Mystik Nic mit seinem “North End Mural” dem Viertel ein Denkmal gesetzt.

Wer Zeit hat für einen kleinen Street-Art-Spaziergang durchs North End, findet hier einen tollen Überblick über die bunten Wände des Viertels.

Auch Downtown Halifax hat einige tolle Kunstwerke zu bieten. Dort kommen wir in der Sackville Street und in den Straßen südlich davon, vor allem in der Grafton und Blowers Street, an vielen eindrucksvollen Murals vorbei. Auf “The Hub”, einem großen Parkplatz, entdecken wir z. B. ein Mural von bosny, das einen Jungen zeigt. Spannender Twist: So richtig gut erkennbar wird das Kunstwerk, das aus Strichen und Punkten besteht, allerdings erst auf dem Handydisplay. Gleich daneben bedeckt Corey Panes buntes Gemälde “Spread Your Magic” die Parkplatzwand.

Auf dieser Self-guided Art Tour durch Downtown Halifax kommt ihr an vielen weiteren beeindruckenden Graffiti, Murals und Skulpturen vorbei.

5. Durch das lokale (Craft-)Bierangebot probieren

Nova Scotia ist zwar die zweitkleinste Provinz Kanadas, doch in Sachen Craft Beer ganz groß! Über 60 Brauereien gibt es auf der kanadischen Halbinsel zu entdecken. In unserem Beitrag über Craft Beer in Nova Scotia haben wir euch schon drei besuchenswerte Brauereien vorgestellt, die uns auf unserem Roadtrip begeistert haben.

Gerade in Halifax ist die Dichte an spannenden Brauereien und Brewpubs besonders hoch. Hier treffen traditionsbewusste Brauereien auf hippe, junge Craft Breweries und sorgen für jede Menge Biervielfalt in der Stadt. Wenn ihr ebenso neugierig auf die verschiedenen lokalen Bierstile seid wie wir, solltet ihr hier unbedingt vorbeischauen:

Good Robot Brewing Company: Pflichtbesuch im North End

Die Brauerei mit den auffälligen Dosen betreibt im North End einen großen Biergarten und einen Taproom. Der Weg raus aus Downtown lohnt sich für die lockere Atmosphäre, abwechslungsreiche Biere (z. B. Diabolo, das Mexican Lager mit Limette und Jalapeño, oder die Tropical-Storm-IPA-Serie) und riesige Portionen Loaded Nachos. Good Robot gibt es seit 2015 – inzwischen zählen sie zu den größten und populärsten Craft-Beer-Brauereien Nova Scotias. In diesem Artikel haben wir Good Robot schon etwas ausführlicher vorgestellt.

Good Robot Brewing Company // Brauerei und Taproom in der 2736 Robie Street; The Commons Beer Garden und Shop in der 2223 North Park Street, Halifax.

Propeller Brewing: Bier und Videospiele in der hauseigenen Arcade

Das kanadische Craft-Beer-Urgestein Propeller wurde 1997 gegründet und ist damit Halifax’ älteste Craft-Brauerei. Die großartigen Biere bekommt man in der Stadt an jeder Ecke. Insbesondere das Galaxy IPA ist ein echter Klassiker und wird uns auf unserer Reise durch Nova Scotia von Craft-Bier-Fans immer wieder empfohlen. Trotz der guten Versorgungslage solltet ihr dem Taproom auf der Gottingen Street unbedingt einen Besuch abstatten, denn im Keller verbirgt sich eine Oldschool-Arcade mit Godzilla-Flippern und Co. Während wir am Ende eines langen Tages u. a. an einem leichten, aber fruchtigen Anytime IPA nippen, wird ausgiebig geflippert und die Welt vor Terminatoren gerettet.

Propeller Brewing // 2015 Gottingen Street, Halifax.

Unfiltered Brewing: Die besten NEIPAs Nova Scotias

Unfiltered Brewing ist wahrscheinlich die Brauerei, die uns am häufigsten genannt wird, wenn wir Einheimische auf unserer Reise nach den besten New England IPAs Nova Scotias fragen. Auch wenn sich die Brauerei etwas abseits der ausgetretenen Pfade im North End verbirgt, lohnt es sich bei einem Spaziergang durch das hippste Viertel der Stadt vorbeizuschauen. Auf dem Parkplatz weist ein Getreidesilo den Weg zu den besten hazy Bieren, die wir auf unserem Trip durch Nova Scotia probieren. Entweder frisch vom Fass in der kleinen, nicht sonderlich charmanten Bar oder in Dosen zum Mitnehmen.

Unfiltered Brewing // 6041 North Street, Halifax.

Stillwell Brewing: 12 Zapfhähne und Comfort Food

Früher war Stillwell nur eine Bierkneipe, doch inzwischen gibt es eine Brauerei und drei weitere Locations unter dem Namen. Neben dem eigenen Line-up fließen auch spannende Biere aus der Region aus den Zapfhähnen. Dazu wird deftiges, abwechslungsreiches Pub Food serviert. Die stylishe Bar in der Barrington Street gibt es schon seit 11 Jahren und ist der perfekte Ort für einen schnellen Lunch mit Bierbegleitung. Die Tokio Fries sind kräftig gewürzt, leicht scharf und sehr knusprig. Natürlich gibt es auch Poutine, schließlich sind wir in Kanada! Hier werden sie mit würziger Bratensoße und den typisch quietschigen Cheese curds serviert. Zusammen mit der breiten Bierauswahl an 12 Zapfzähnen (inklusive sehr guter Beratung) eine ideale Anlaufstelle für Bierliebhaber*innen mitten in Downtown Halifax.

Stillwell Brewing // Beer Bar in der 1672 Barrington Street; Beer Garden in der 5688 Spring Garden Road; Freehouse in der 2534 Agricola Street, Halifax.

Garrison Brewing: Breite Bierauswahl am südlichen Ende der Waterfront

1997 war Garrison die erste Microbrewery, die in Halifax einen Taproom eröffnete. Heute ist die große und schön gestaltete Location am südlichen Ende der Waterfront der perfekte Ort, um nach dem Besuch des direkt gegenüberliegenden Canadian Museum of Immigration am Pier 21 oder einem Bummel am Hafen eine Pause einzulegen. Am besten bestellt man sich gleich ein Tasting Board, um sich durch das breite Bierangebot zu probieren. Passend zu den sommerlichen Temperaturen konzentrieren wir uns auf die leichten Biere, wie das fast schon an Eistee erinnernde Mango & Dragon Fruit Sour oder das erfrischende Georgia Peach Wheat Ale. Daneben gibt es viele Biere zum Mitnehmen und im Taproom einen direkten Blick in die Brauerei.

Garrison Brewing // 1149 Marginal Road, Halifax.

Alexander Keith’s: Tour durch die älteste Brauerei Nova Scotias

Die älteste Brauerei Nova Scotias existiert bereits seit 1820 und wurde von einem schottischen Immigranten gegründet. Die eigentliche Brauerei ist zwar umgezogen, aber im früheren Brauereigebäude mitten in der Stadt werden heute noch Sondersude gebraut. Unweit der Waterfront erwartet einen bei Alexander Keith’s eine richtige Brau-Erlebniswelt. Bei einer unterhaltsamen einstündigen Führung durch das 200 Jahre alte Backsteingebäude erfährt man viel über die Geschichte der Brauerei und ihre Biere.

Die Tour startet mit dem Klassiker der Brauerei, dem India Pale Ale, das auf das englische Bier aus dem 19. Jahrhundert zurückgeht, heutige Kriterien eines IPAs aber gar nicht erfüllt. Das hauseigene Rezept hat sich im Laufe der Jahre immer wieder geändert – heute verbirgt sich hinter dem IPA-Label eher ein leichtes American Golden Ale mit nur 5 % Alkohol und feiner Hopfennote. Nichtsdestotrotz ein guter Einstieg in die Tour. Nach einem Exkurs zum Namensgeber Alexander Keith (der übrigens gleich dreimal zum Bürgermeister von Halifax gewählt wurde) und einem Blick ins Brauhaus landen wir schließlich im Keller des Gebäudes. Dort endet die Führung in einer Bar im historischen Fasslager der Brauerei mit einer gälischen Küchenparty (Céilí) inklusive Musik, Gesang, historischer Spiele und kühler Biere, wie dem Hazy IPA Halifax Haze, einem traditionellen Bohemian Lager und einem sehr guten Coffee & Cacao Stout sowie alkoholfreien Alternativen wie Hop Tonic.

Auch wenn Alexander Keith’s inzwischen zum internationalen Großkonzern AB InBev gehört und keine Craft-Bier-Brauerei ist, lohnt sich der Besuch. Für den nicht ganz günstigen Preis von knapp 30 CAD gibt es eine liebevoll und unterhaltsam gestaltete Tour und jede Menge zum Probieren.

Unser Tipp: Wer die Tour auf einen Samstag legt, kann vorher zwischen 8 und 13 Uhr über den Brewery Market bummeln, der auf dem Gelände der Brauerei stattfindet. Hier gibt es neben einem Wochenmarkt zahlreiche Stände mit lokalem Kunsthandwerk und leckerem Streetfood.

Alexander Keith’s // Mehrere Touren täglich, Eintritt: 30 CAD; 1496 Lower Water Street #312, Halifax.

6. In Halifax’ Geschichte eintauchen

Halifax Citadel: Festung mit Ausblick

Halifax ist hügelig, das merken wir spätestens, als wir uns auf den Weg zur Zitadelle machen. In der Augusthitze kommen wir gut ins Schwitzen, denn die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt thront auf dem Citadel Hill über Downtown Halifax und der Waterfront. Die sternförmige Halifax Citadel ist ein eindrucksvolles Zeugnis der militärischen Vergangenheit der Stadt. Die Festung, die Mitte des 19. Jahrhunderts fertiggestellt wurde, bietet aber nicht nur tolle Ausblicke auf die Innenstadt und den Hafen, sondern erweckt die Geschichte des Ortes zum Leben. Denn im Sommer wird die Festung von kostümierten Studierenden der lokalen Universität bevölkert. Beim “Living History”-Programm schlüpfen sie in die Rolle britischer Soldaten des 19. Jahrhunderts und marschieren durch die Festung, bewachen das Tor und beantworten gerne Fragen neugieriger Tourist*innen. Täglich um 12 Uhr wird zudem die “Noon Gun” abgefeuert, eine Tradition die seit 1856 kontinuierlich durchgeführt wird.

Neben der historischen Bausubstanz gibt es auf dem ganzen Gelände kleinere Ausstellungen, z. B. zur Rolle kanadischer Soldaten bei der Landung in der Normandie oder zum Bau der Festung. Ausgesprochen gut gefällt uns die neu konzipierte interaktive Ausstellung “Fortress Halifax – A City Shaped by Conflict”. In etwa 45 Minuten erhält man einen differenzierten Blick auf die vielschichtige Geschichte der Stadt. Die Ausstellung ist sehr digital und abwechslungsreich – man kann sogar selbst in historische Uniformen schlüpfen und alberne Fotos machen.

Unser Tipp: Unbedingt im Gift shop vorbeischauen! Hier gibt’s viele nette und nerdige Mitbringsel. Wer keinen Eintritt zahlen möchte, hat übrigens auch von der Aussichtsplattform vor dem Eingang der Zitadelle einen tollen Blick auf die Stadt.

Halifax Citadel // Eintritt für Erwachsene: 13,25 CAD, unter 17 Jahren Eintritt frei. 5425 Sackville Street, Halifax.

Halifax Town Clock: das Wahrzeichen der Hauptstadt

Direkt unterhalb des Festungsbergs wartet ein weiteres Wahrzeichen von Halifax: Die Halifax Town Clock (oder auch Old Town Clock) wurde 1803 in Betrieb genommen und sollte damals die Pünktlichkeit der hier stationierten Soldaten verbessern. Heute ist der markante weiße Uhrenturm, der auf dem Dach eines quaderförmigen Gebäudes sitzt, das wahrscheinlich bekannteste Symbol für Halifax.

7. Die schönste Bibliothek Nova Scotias besuchen

Wer die Spring Garden Road, eine der beliebtesten Einkaufsstraßen Halifax’ mit vielen Shops und Restaurants, entlangbummelt, sollte an der Ecke Spring Garden Road und Queen Street einen Zwischenstopp einlegen. Hier erwartet einen die von innen wie außen architektonisch spannende Halifax Central Library, die laut Wired zu den 10 schönsten Bibliotheken der Welt zählt.

Von außen erinnert das Gebäude an aufeinandergestapelte Bücher; innen begrüßt einen ein heller, offen gestalteter, hoher Raum mit Decken-Skylight, der von mehreren Treppen durchkreuzt wird. Je nachdem, in welchem Stock man von welcher Treppe in den Raum herab- oder hinaufschaut, ergeben sich neue Blickwinkel, Linien und Formen.

Die Bibliothek kann gleich mit zwei Cafés aufwarten – eins im Erdgeschoss gleich neben dem Eingang, ein weiteres ganz oben im 5. Stock. Dort gibt es nicht nur guten Kaffee und leckeres Gebäck, sondern auch eine Dachterrasse mit Ausblick auf Downtown Halifax und die Waterfront.

Halifax Central Library // 5440 Spring Garden Road, Halifax.

8. Richtig gut essen! Brunch, Lobster Roll, Dinner und mehr

Halifax ist ein Hotspot für Foodies. Nicht nur Seafood-Liebhaber*innen kommen in der kanadischen Küstenstadt auf ihre Kosten (Lobster Roll, Jakobsmuscheln, Austern und frischen Fisch findet man an jeder Ecke), auch Vegetarier*innen und Veganer*innen können sich durch ein abwechslungsreiches Angebot probieren und müssen nicht mal auf das für Halifax typische Nationalgericht “Donair” verzichten. In unseren kulinarischen Tipps für Halifax stellen wir euch spannende Restaurants, Cafés für tolles Frühstück und guten Kaffee sowie Bäckereien für den Süßhunger zwischendurch vor.

Dilly Dally Coffee: Brunch mit Dinosauriern

Ein Café, das mit Dinos und Donuts dekoriert ist, kann man ja nur lieben! Das quirlige Dilly Dally Coffee im Quinpool District überzeugt uns nicht nur mit T. Rex und seinen Freunden, sondern auch mit seinem äußerst ansprechenden Frühstücks- und Brunch-Angebot. Am Wochenende ist in dem kleinen Café ordentlich was los, doch mit etwas Glück ergattert man einen Platz auf der Terrasse, direkt neben dem “The Best Is Yet to Come”-Mural. Besonders gut schmecken uns das Challah Fried Egg Sandwich (9,25 CAD) und der Avocado-Toast mit Tomaten-Marmelade und Pickles (12,25 CAD). Das riesige Almond Peach Croissant sieht so verlockend aus, dass wir es nicht in der Auslage liegen lassen können, fällt aber im Vergleich zu den Sandwiches etwas ab.

Dilly Dally Coffee // 6100 Quinpool Road, Halifax.

Seven Bays Café: Kaffeestopp mit Kletterwand

Hipper wird’s wohl nicht: ein Café in einer Kletterhalle. Das Seven Bays Café ist der perfekte Spot für einen schnellen Kaffeestopp auf der Shopping- und Street-Art-Tour durch das trendige North End. Zwischen Industrial-Chic mit hohen Decken und dem Blick auf die gut besuchten Kletterwände füllen wir mit Iced Coffee unsere Energiereserven für die weitere Erkundung des Viertels auf.

Seven Bays Café // 2017 Gottingen Street, Halifax.

The Wired Monk: Mit Bagels in den Tag

Das charmante Nachbarschaftscafé Wired Monk in Downtown Halifax punktet mit belegten Bagels, süßem Gebäck und ungewöhnlichen Kaffeekombinationen. Mit dem Ranchero-Bagel (6,85 CAD) mit Bacon, Käse, Ei, Tomate und Chipotle-Mayo startet man eher deftig in den Morgen, während der ETC-Bagel (5,65 CAD) mit Ei, Tomate und Käse eher klassisch daherkommt – mit beiden Kombis liegt man nicht daneben. Dazu einen erfrischenden Drink von der umfangreichen Kaffeekarte, wie Iced Chai Vanilla Frap (4,95 CAD) oder Iced Milky Way mit Butterscotch und Schokosirup (4,85 CAD). Dank schnellem und freundlichem Service für uns der perfekte Start in den Tag.

The Wired Monk // 5147 Morris Street, Halifax.

LF Bakery: Beignets, Croissants und Snacks im North End

Diese kleine, von innen etwas unscheinbare französische Bäckerei im North End hat sich einen Namen mit ihren handgemachten Croissants und Beignets gemacht. An sonnigen Tagen ist die Terrasse gegenüber des riesigen “I’m so Glad You’re Here”-Murals der perfekte Ort, um die z. B. mit Himbeer, Johannisbeer, Blaubeer oder Lemon Curd gefüllten Beignets (4 CAD) zu genießen, die mit ihrem knatschig-weichen Brioche-Teig und der Zuckerummantelung an deutsche Krapfen erinnern.

LF Bakery // 2063 Gottingen Street, Halifax.

Real Fake Meats: Veganer Donair in hippem Ambiente

Die vegane “Metzgerei” Real Fake Meats im rotweißen Retro-Style ist eine absolute Überraschung und eine super Anlaufstelle für einen schnellen Lunch im North End! Die Metzgerei mit Diner-Ambiente hat sich neben veganen Fleischersatzprodukten aus der Frischetheke auf deftiges Comfort Food mit pflanzlichen Zutaten spezialisiert. Hier finden wir sogar eine vegane Variante von Halifax’ Nationalgericht Donair mit hausgemachtem Seitan, frischen Tomaten, Zwiebeln und einer süßen Kokossoße im Pita (10 CAD), die einem fleischigen Sandwich erstaunlich nahekommt. Auch das Grilled Cheese Sandwich mit veganem Käse, knackigen Gemüsesticks und hausgemachtem Dip (8 CAD) sollte selbst eingefleischte Käseliebhaber*innen überzeugen.

Real Fake Meats // 2278 Gottingen Street, Halifax.

Edna: Kreative Farm-to-table-Küche

Unser heißester Tipp für ein großartiges Dinner in gehobenerem Ambiente ist das Edna im North End. Hier stimmt einfach alles, von der hübschen, modernen Location mit Vintage-Details über den aufmerksamen Service bis zur regelmäßig wechselnden saisonalen und sehr abwechslungsreichen Karte. Das Restaurant mit Bar bietet eine kreative Farm-to-table-Küche mit guter vegetarischer Auswahl. Neben der regulären Karte gibt es Tagesspecials wie den Single Bite aus geräuchertem Tintenfisch, Ingwer, Tamari-Aioli, Gurke, Wantan, Frühlingszwiebeln und Nori-Staub (3 CAD).

Vorspeisen wie Stracciatella mit Erdbeeren, Rotwein-Gastrique, Limette, Frisée und Pistazien (16 CAD) oder Radicchio mit geräuchter Apfel-Vinaigrette, Blauschimmelkäse, Petersilienkrümeln, Maple-Pekannüssen und Meerrettich (18 CAD) überzeugen uns ebenso wie die Hauptgänge. Ganz besonders stechen bei unserem Besuch die samtig-weichen Gnocchi mit Tomate, Maitake-Pilzen, Stracciatella, Basilikum, Pistazien, geräucherter Kürbiscreme und Fenchelblüten (24 CAD) hervor. Die Portionen sind großzügig, sodass nach dem ebenfalls sehr guten Wandersaibling mit Frisée-Petersilien-Salat, Karotten-Miso-Püree, Kartoffeln und Basilikum-Minz-Butter (32 CAD) leider kein Platz fürs Dessert bleibt.

Einziges Manko: Das Licht beim Dinner ist so sehr gedimmt, dass fotografieren kaum möglich ist. Aber so kann man sich immerhin voll und ganz auf das Essen konzentrieren. Übrigens kann man im Edna auch brunchen – wir sind uns sicher, auch das ist ein Erlebnis!

Edna // 2053 Gottingen Street, Halifax.

Lot Six Bar & Restaurant: Seafood & Co. im Atrium

Wer Lust auf Seafood hat, aber gleichzeitig eine vegetarische Auswahl möchte, findet im Lot Six nicht nur eine abwechslungsreiche Karte, sondern auch eine hübsche Location im Herzen von Downtown Halifax. Das Restaurant mit Bar mag beim Betreten etwas unscheinbar wirken, doch wer einen Platz im Atrium reserviert hat (und das solltet ihr!), wird durch das Lokal in den stimmungsvollen Saal mit großem Dachfenster geführt. Der Fokus der Karte liegt auf Austern, Lobster, Scallops und Co. sowie saisonalen Salaten und anderen regionalen Speisen. Auch eine Reihe lokaler Craft-Biere und ein paar spannende Cocktails mit und ohne Alkohol findet man darauf.

Das Strawberry Guave Sour von 2 Crows Brewing ist herrlich erfrischend und passt gut zu den überbackenen Austern (10 CAD) und der ersten Lobster Roll der Reise, die mit Sellerie, Dill, Zwiebeln, Brauner-Butter-Aioli und einem hervorragenden Chickpea Caesar’s Salad serviert wird (32 CAD). Die vegetarische Peach Panzanella kommt schön sommerlich mit Pfirsich, Blaubeeren, Spinat, eingelegten Zwiebeln, karamellisierten Nüssen und geröstetem Brot daher (19 CAD).

Lot Six Bar & Restaurant // 1685 Argyle Street, Halifax.

9. Kanadas meistfotografierten Leuchtturm in Peggy’s Cove bei Sonnenaufgang erleben

Es ist 5 Uhr an unserem ersten Morgen in Nova Scotia, der Jetlag kickt und wir sind hellwach. Wieso nicht die Gunst der Stunde nutzen, um Kanadas meistfotografierten Leuchtturm zum Sonnenaufgang zu besuchen? Etwa 50 Minuten mit dem Auto von Halifax entfernt, zieht der beschauliche Fischerort Peggy’s Cove täglich eine Vielzahl an Besucher*innen an, die das pittoreske Peggy’s Point Lighthouse an der St. Margarets Bay fotografieren möchten. Will man sich den 1915 erbauten Leuchtturm, der von einzigarten Felsformationen umgeben ist, in Ruhe und ohne große Touriströme anschauen, muss man früh raus (ab 8 Uhr legen die Kreuzfahrtschiffe in Halifax an, danach werden Busladungen voller Ausflügler*innen zum Leuchtturm gefahren).

Als wir um 6 Uhr morgens vor dem historischen Leuchtturm stehen, teilen wir uns den Ausblick mit nur ein paar wenigen Fotograf*innen, dafür aber mit Tausenden Mücken (Tipp: Unbedingt vorher mit Moskitospray einsprühen!). Fast zwei Stunden verbummeln wir um den Leuchtturm herum, sitzen in den bunten Holzsesseln, trinken Kaffee aus unseren Thermosbechern, spazieren über die flachen Felsen, die das Lighthouse vom Meer trennen, und haben den Ort fast für uns alleine. Zugegeben, spektakulärere Fotos erhält man hier aufgrund der Lage bei Sonnenuntergang, doch wir genießen die Ruhe, die vor 8 Uhr herrscht sehr.

Bevor wir uns auf den Rückweg nach Halifax machen, halten wir noch im Ortskern von Peggy’s Cove und schauen dem Fischerdorf beim Aufwachen zu. Überall stapeln sich Hummerkäfige, Seile und Fischernetze an den Wegesrändern. Gerade einmal 30 Einwohner*innen leben hier, dementsprechend überschaubar ist die Infrastruktur (öffentliche Toiletten, Cafés und Läden öffnen erst ab 9 Uhr). Dafür punktet das idyllische Dorf mit seinen bunten Holzhäuschen und Kuttern, die im kleinen Hafen liegen und vor der Küste auf Hummerfang gehen.

Zurück nach Halifax nehmen wir nicht den schnelleren Highway, sondern fahren die Route 333 entlang der Küste, die durch viele hübsche Ortschaften führt.

Peggy’s Point Lighthouse // Peggys Point Road, Peggy’s Cove.

10. Luxuriös über den Dächern von Halifax übernachten

Wer in Halifax superzentral und gleichzeitig höchst komfortabel übernachten möchte, liegt mit dem Sutton Place Hotel Halifax goldrichtig. Unser Zimmer im 18. Stock bietet nicht nur einen fantastischen Ausblick auf Downtown – blicken wir nach links, zeigen sich gleich zwei Wahrzeichen der Stadt (die Zitadelle und die Halifax Town Clock), drehen wir den Kopf nach rechts, sehen wir das Wasser. Kurzum: Das Sutton Place hat die perfekte Lage, um Halifax zu Fuß zu erkunden. Fast alles ist von dort nur einen Katzensprung entfernt und man residiert umgeben von zahlreichen Restaurants, Bars, Cafés und Shops. Zur Waterfront sind es nicht mal 10 Minuten, und auch das North End kann in unter 15 Minuten erreicht werden.

Auch sonst kann man sich in den modernen Zimmern des 5-Sterne-Hotels pudelwohl fühlen. Der Standard King Room ist zwar nicht riesig, aber mit vielen Annehmlichkeiten ausgestattet, wie einem riesigen, sehr bequemen Bett, einer fast bodentiefen Fensterfront und einer Kaffeemaschine samt Kapseln, die gerade bei unserem sehr frühen Ausflug mach Peggy’s Cove Gold wert ist. Besonders luxuriös ist das großzügige Badezimmer in Marmoroptik mit riesiger Walk-in-Dusche und flauschigen Bademänteln.

Leider haben wir es nicht geschafft, im Outdoor-Whirlpool auf der Dachterrasse abzutauchen, aber das holen wir beim nächsten Besuch nach.

Sutton Place Hotel Halifax // 1700 Grafton Street, Halifax.

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Werbung: Herzlichen Dank an Tourism Nova Scotia, die uns zu dieser unglaublich schönen Pressereise eingeladen haben. Unsere Meinung bleibt davon jedoch unberührt – unsere Begeisterung für die Region kam von ganz allein.