Als wir im September durch die USA reisten, waren alle AmerikanerInnen in höchster Aufruhr. Nicht etwa, weil zwei deutsche Foodblogger in ihrem Land unterwegs waren und sich rücksichtslos durch alles futterten, was sich ihnen in den Weg stellte, sondern weil der Herbstanfang bevorstand und somit auch die Rückkehr eines offensichtlich schon heiß ersehnten Getränks. Pünktlich zum Herbstbeginn lanciert Starbucks seit einigen Jahren den Pumpkin Spice Latte und löst damit regelmäßig eine kleine Massenpanik aus. Alle, wirklich alle, scheinen im PSL-Fieber zu sein, stehen in den Cafés Schlange und bestellen neben einem Stück Pumpkin Bread natüüürlich auch einen Becher Herbst to go. Dabei fällt es selbst VerweigerInnen der amerikanischen Kaffeekette schwer, sich der Pumpkin-Spice-Latte-Hysterie zu entziehen. So kam es also, dass uns während einem unserer “Free-WIFI-Stopps” (alle amerikanischen Starbucks-Filialen bieten nämlich freies WLAN, das sich auch VOR der Tür super abrufen lässt …) die Neugier packte.
Zimt, Muskat, Nelken – “real pumpkin pie spice” wird einem versprochen, doch ob der sirupgetränkte Kaffee, der mir dann an der Theke in die Hand gedrückt wurde und mit einer monströsen Portion Schlagsahne daherkam, tatsächlich echte Gewürze gesehen hat, wage ich zu bezweifeln. Schon das erste Probeschlürfen enttäuschte, war der aufgepimpte Kaffee doch so pappsüß, dass einem spätestens nach dem halben Drink schlagartig übel wurde. Darauf haben alle gewartet? Hööö?? Das geht doch besser! Und ja, es geht! Als ich auf dem Rückflug nach Hause die am Flughafen erstandenen Kochzeitschriften aus der Tasche krame, schlage ich im Food Network Magazine zufällig ein Rezept für Pumpkin Spice Latte à la Starbucks auf. Hausgemacht, ohne Sirup und garantiert mit “real pumpkin pie spice”. Ein paar Tage später wird der gehypte Drink gleich ausprobiert, die Zuckermenge des Rezepts in weiser Voraussicht auf einen Bruchteil reduziert, und siehe da: es schmeckt (und duftet)! Nach Herbst. Nach herabfallenden Blättern, nach wohliger Wärme, nach sich ganz langsam ankündigender Vorweihnachtszeit. Seitdem gibt es bei uns ständig den Herbst zum Mitnehmen – damit sind Nieselregen und kalte Füße auch gleich viel leichter zu ertragen!
Pumpkin Spice Latte (für 2 große Becher):
3 EL Kürbispüree*
1½-2 EL Zucker
Das ausgekratzte Mark einer ½ Vanilleschote
¼ TL Zimt + etwas mehr zum Garnieren
¼ TL gemahlener Ingwer
¼ TL gemahlene Muskatnuss
¼ TL gemahlene Nelken
500 ml Milch
2 frisch gebrühte Espressi
2-4 EL geschlagene Sahne
1. Alle Zutaten (bis auf die Sahne) in einem Topf gründlich miteinander verrühren und bei mittlerer Hitze kurz zum Köcheln bringen. In zwei große Tassen gießen und mit geschlagener Sahne und etwas Zimt garnieren.
*Kürbispüree lässt sich ganz einfach selbst machen: Einen Hokkaido- oder Butternutkürbis aufschneiden, entkernen und in gleichmäßige Spalten bzw. Stücke schneiden. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech im Ofen bei 180°C ca. 40 Min. backen. Der Kürbis sollte schön weich sein. Etwas abkühlen lassen und dann die Schale abziehen, dabei mit einem Messer das ganze Fruchtfleisch abstreifen. Den weichen Kürbis und ein wenig Wasser mit einem Stabmixer sehr fein pürrieren. Das übrige Püree hält sich einige Tage im Kühlschrank (und kann z.B. für Kürbis-Risotto oder Kürbis-Buttermilch-Cupcakes verwendet werden) oder auch flach gedrückt in einem verschließbaren Plastikbeutel ein Jahr im Eisschrank.
30 Kommentare
Dein Rezept wird gleich ausprobiert!
31. Oktober 2014 at 9:59Ich habe mich bei Starbucks in den USA vor 9Jahren nicht getraut es zu probieren. Mir ist der Kaffee von Starbucks zu teuer für Experimente und da der Chai Latte von denen schon eine Zumutung ist, habe ich mich an den PSL nicht herangetraut. Aber dein Rezept klingt lecker und da ich zufällig sogar Hokkaido-Püree im Kühlschrank habe, gehe ich gleich in die Küche und dann geht es los 😄
Das ist natürlich praktisch, wenn man die komplizierteste Zutat gleich zur Hand hat. Ich habe übrigens gerade im Rezept was verbessert, wir hatten nämlich aus Versehen eine falsche Milchmenge angegeben *schäm*
31. Oktober 2014 at 10:17Na wie gut, dass ich noch nicht angefangen hatte 🙂 im Moment habe ich ständig Kürbis in jeder Form im Haus. Ein leckeres Hokkaido-Püree, das auch sehr neutral ist, bekommt man, wenn es mal schnell gehen muss, auch aus dem Glas von Alnatura. Als Tipp für alle, die den PSL so schnell haben müssen, dass die Zeit für selbstgemachtes Püree nicht reicht ?
31. Oktober 2014 at 10:21Ah, gut zu wissen. In den USA gibt es das fertige Püree ja an jeder Ecke, aber bei uns ist das ja noch Mangelware. Danke für den Tipp!
31. Oktober 2014 at 10:24Ja, der Pumpkin Spice Latte hat eine verdammt gute PR-Managerin 😉 Ich muss sagen, ich kann mich dem Hype auch nicht ganz entziehen.
Leider hab ich noch kein selbstgemachtes Rezept gefunden, dass mich zufrieden gestellt hat. Da muss ich deines wohl mal ausprobieren 🙂
Liebe Grüße,
31. Oktober 2014 at 10:03Denise
Hehe, das stimmt wohl! Uns hat nicht mal das Original zufriedengestellt, zu süß, zu pappig irgendwie. Aber die Idee war einfach so gut, dass wir es zu Hause ausprobieren wollten. Wir sind gespannt, ob dir unser Rezept zusagt.
1. November 2014 at 11:54Das hört sich wieder so fein an Ihr Lieben! Das Rezept wird gleich mal gespeichert. Und wisst Ihr was? Beim ersten Anblick des Bildes musste ich ganz heftig an Butterbier denken. Aber sowas von!
31. Oktober 2014 at 10:44Hach ja… Halloween ist für mich einfach Harry Potter. Komm wohl nie drüber hinweg, dass es vorbei ist… *schnüff 😉
Ganz liebe Grüße und einen gruselig-gemütlichen Abend Euch beiden!
Ylva
Danke, liebe Ylva. Und ja, du hast recht – das sieht tatsächlich ein wenig nach Butterbier aus (vielleicht sollte man auch das mal versuchen, zu Hause nachzumachen …). 😉 Gerade im Winter fehlen mir Harry & Co. auch – vielleicht wäre es an der Zeit, die Bücher bei einem warmen Pumpkin Spice Latte noch mal von vorne zu beginnen. 🙂
1. November 2014 at 11:59Oh lecker, ich habe meinen Pumpkin Spice Latte ganz ähnlich gemacht. 🙂 http://beckysdiner.wordpress.com/2014/10/21/pumpkin-spice-latte/
31. Oktober 2014 at 13:49LG, Becky
Hehe, da hatten wir wohl die gleiche Idee, liebe Becky. Uns fällt auch immer erst im Herbst ein, dass wir eigentlich schon immer mal eine Variante zu Hause ausprobieren wollten. 😉 Dann mal Cheers!
1. November 2014 at 12:03Yup, überzeugt, das wird direkt heute mittag probiert, habe nämlich noch Kürbispüree im Kühlschrank!
31. Oktober 2014 at 13:52Liebe Grüsse,
Krisi
Das freut uns! 🙂 Wir hoffen, er hat dir geschmeckt!
1. November 2014 at 12:04Oh ja der PSL.. ein MUSS zu dieser Jahreszeit… ich kann nicht genug bekommen. Ich habe immer Kürbispüree eingefroren. 4oog packungen für Suppen, kleinere für Cupcakes und co. Und dann noch in Eiswürfelform für PSL… das ist so super praktisch.
1. November 2014 at 9:57Ich musste gerade eben so schmunzeln wegen eurem text. Wenn wir im Urlaub sind gejt es auch immer vor die Tür von Starbucks, McD, coffeebeans and tea leaf und wie die noch alle heissen, das wir wlan haben und schnell sich bei den liebsten melden können oder ein foto zu posten auf fb oder insta…
Für das sind die super..
Liebe grüsse aus der schweiz..
Marlene
Ha, danke für den Tipp mit den Eiswürfeln – das ist wirklich ne tolle Idee! 🙂
1. November 2014 at 12:08Hehe, es beruhigt uns ja ein wenig, dass auch andere so “irre” aka “WLAN-süchtig” sind wie wir. In den USA ging das wirklich problemlos.
Mhmmm, das klingt soooo fein! Werd ich ausprobieren. Uns die Idee, Kürbispüree für so einen Zweck in Eiswürfelform parat zu haben, gefällt mir. Danke für Eurer Rezept.
1. November 2014 at 10:54Liebe Grüße,
silvia
Danke, liebe Silvia! Oh ja, den Tipp finden wir auch super, auf die Idee sind wir gar nicht gekommen. Und da sich Kürbispüree nicht mal eben auf die Schnelle machen lässt, werden wir uns jetzt auch so einen kleinen Eiswürfelvorrat anlegen.
1. November 2014 at 12:11[…] habe ich bei einer bekannte Kaffee-Kette einen Pumpkin-Spice-Latte getrunken der mich total begeistert hat! Dieser hier von Sabrina hört sich auch ganz fein an und […]
1. November 2014 at 19:41Das klingt ja mal spannend! Ingwer, Nelken, Muskatnuss… Ich bin auch schon so auf weihnachtliche Gewürze eingestimmt, fast das Beste an der kalten Jahreszeit. 😉 Auch wenn ich (Schande über mein Haupt) keine Schlagsahne mag, wird der Kürbis-Latte 1000000 prozentig ausprobiert.
2. November 2014 at 19:56LG Nele
Ach, das geht auch problemlos ohne Schlagsahne! 😉 Die Gewürze im Kaffee sind echt toll, auch wenn es ja zugegebenermaßen bis Weihnachten noch ein Weilchen hin ist. Aber so ein bisschen Vorweihnachtsfeeling kann man auch im Oktober/November schon gut verkraften.
3. November 2014 at 11:43Hallo,
im letzten Jahr ist mir der Pumpkin Spice Latte zum ersten Mal begegnet. Ich habe auf verschiedenen amerikanischen Blogs darüber gelesen und wollte unbedingt auch so einen probieren. Und so habe ich mir dann einen PSL selbst “gebastelt”. Für meine Version habe ich erst einmal etwas Pumpkin Pie Spice selbst angemischt, von der ich nun immer ein Gewürzdöschen voll im Schrank habe. Er hat mir sehr gut geschmeckt, aber euren PSL werde ich auf alle Fälle auch einmal ausprobieren, schaut köstlich aus!! (und die hübschen Gläser habe ich auch 🙂 )
Ach, habt ihr auch schon einmal einen Pumpkin Martini probiert? Habe ich auch im letzten Jahr ausprobiert und fand ihn superlecker.
Herzliche Grüße
2. November 2014 at 21:06Silke
Pumpkin Spice kommt bei uns in den Herbst- und Wintermonaten auch ziemlich oft zum Einsatz – wir können gar nicht genug davon bekommen. Und wie witzig, dass du gerade den Martini ansprichst … den haben wir tatsächlich letzte Woche probiert, und es könnte sein, dass hier bald ein Rezept landet, aber pssst! 😉
3. November 2014 at 11:46und ein weiterer Eintrag auf meiner ‘fuuu**-sieht-das-kürbis-ding-lecker-aus-muss-ich-unbedingt-probieren-liste’ 😉
4. November 2014 at 7:31Hihi, das freut uns! 🙂
7. November 2014 at 21:35Oh no, they’re putting pumpkin in eeeeeverything!!! Kennt ihr, oder? http://www.youtube.com/watch?v=Jv8agWUP7Kw We are living in a pumpkin spiced world, muahahaha, ok, ich gebs zu, ich habs noch nie probiert und werde es nachholen, Ehrenwort!
7. November 2014 at 21:20Hahaha, neee, kannten wir noch nicht. Wir kennen nur das hier (auch sehr schön): https://www.youtube.com/watch?v=_my12h8JyGU
7. November 2014 at 21:43Aber ganz ehrlich, ich habs längst noch nicht satt und von mir aus dürfte das wirklich überall rein. 😉 In den USA haben wir sogar Pumpkin-Spice-Bier probiert. Und das ein oder andere Rezept mit PS wird es wohl hier auch noch geben, höhö. Du wirst dem Pumpkin Spice nicht entkommen! 😉
Hahaha, ich lach mich schlapp! “Why should your mouth have all the fun…” uuuuuh!
8. November 2014 at 11:40Gleich mal selbst ausprobiert, aber den Zucker noch karamelisieren lassen (und den Ingwer vergessen): http://leberkassemmel.blogspot.com/2014/11/pumpkin-spice-latte.html
9. November 2014 at 15:06Zu meiner Überraschung schmeckts echt gut. Ich konnte bei Starbucks mir nie vorstellen, dass sowas gut ist.
Oh, toll, vielen Dank für den Link! Freut uns, dass er dir geschmeckt hat. 🙂
14. November 2014 at 9:19[…] mit – und ja, die Mühe lohnt sich. Denn so landen all die tollen Aromen im Glas, die auch den Pumpkin Spice Latte so beliebt gemacht […]
17. November 2014 at 7:00[…] Kürbismus könnt Ihr auch für allerlei andere Rezepte verwenden, wie beispielsweise Mango-Kürbis-Muffins. Oder den immer noch unglaublich beliebten Pumpkin Spice Latte. […]
2. Dezember 2019 at 9:00