Ein freudiges Hallo aus Wien! Wie bereits angekündigt, haben wir uns fachkundige Kolleginnen zur Hilfe geholt, die euch die Geheimnisse der österreichischen Küche näherbringen werden, während wir uns gerade vor Ort von ihr überzeugen lassen. Den Anfang macht Ela von transglobal pan party, deren wunderbarer Blog schon seit einer kleinen Ewigkeit in unserem Reader zu finden ist. Bei Ela, die bereits seit 2010 bloggt, findet man eine schier endlose Zahl an leckeren vegetarischen und veganen Rezepten – alles immer toll in Szene gesetzt und zum Nachkochen und -backen animierend (ihre süchtig machenden Huevos Rancheros gehören bei uns inzwischen zum Standardprogramm!). Als wäre das alles nicht genug, ist sie auch noch wahnsinnig sympathisch, wie wir auch außerhalb des Internets feststellen durften. Da Ela zudem lange in Wien gewohnt hat, war es regelrecht vorherbestimmt, dass wir sie um einem Gastbeitrag bitten. Glücklicherweise hat sie zugesagt, und es freut uns wirklich sehr, dass wir euch ihre Powidltascherl präsentieren dürfen. Vielen dank, liebe Ela, für das tolle Rezept und für die vielen Wien-Tipps, die wir vermutlich in diesem Moment ausprobieren!
Wenn sich liebe FoodbloggerkollegInnen auf Reisen begeben und vorschlagen, einen Gastbeitrag für ihren zauberhaften Blog zu verfassen, dann überlegt man nicht lang. Es ist mir eine große Ehre, ein Rezept aus meiner ehemaligen Heimatstadt hier präsentieren zu dürfen: Powidltascherl, die ich in Wien oft und gern gegessen habe.
Das Originalrezept sieht einen Kartoffelteig vor, da ich aber kein so großer Fan von Kartoffeln (und aufwendigen Kartoffelteigen) bin, gibt es von mir eines mit Ricottateig. Schön luftig und fluffig, perfekt zum süß-sauren Pflaumenmus. Dieses kann man natürlich auch selbst herstellen, dafür benötigt man jedoch überreife Pflaumen, die im Supermarkt nicht zu bekommen sind. Wer welche zur Verfügung hat, kocht die entsteinten Früchte einfach mit Zimt, Gewürznelken und etwas Zitronenschale sowie einer Handvoll klein geschnittener getrockneter Pflaumen über zwei bis drei Stunden hinweg ein. Ohne Zucker, denn die reifen Früchte geben genug davon ab.
An dieser Stelle noch einen lieben Gruß nach Österreich an die beiden Reisenden, die in diesem Moment hoffentlich Mehlspeisen schlemmen.
Powidltascherl (für 4 Personen als Nachspeise):
180 g Mehl
2 TL Speisestärke
1 EL Puderzucker
Prise Salz
Mehl mit Speisestärke, Puderzucker und Salz vermengen. Ricotta und verquirltes Ei dazugeben und mit der Mehlmischung zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig auf einer bemehlten Fläche ca. 3 mm dick ausrollen. Mit einem Glas kleine Kreise aus dem Teig ausstechen. Auf diese jeweils mittig einen halben TL Powidl geben und dann zusammenklappen. Mit einer kleinen Gabel den Rand eindrücken. Die fertigen Powidltascherl auf bemehlte Teller legen.
In einem breiten Topf Wasser erhitzen (sollte nicht sprudelnd kochen, sondern nur sieden) und die Tascherl darin einige Minuten ziehen lassen, bis sie oben schwimmen. Mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben und beiseite legen. In einer Pfanne Butter schmelzen und Semmelbrösel dazugeben. Diese einige Minuten lang rösten, bis sie trocken und knusprig sind, dann mit ½ TL Zimt und 1 EL braunem Zucker vermengen. Die Powidltascherl darin wenden und noch warm servieren.
Danke, liebe Ela, für dieses leckere Gericht – die Tascherl sehen wirklich zum Anbeißen aus! Wir hoffen, dass wir sie auch in Wien probieren können, spätestens dann aber nach unserer Rückkehr – wir haben ja jetzt ein tolles Rezept! 🙂
10 Kommentare
Oh, die sehen göttlich aus in ihrer Knusprigkeit! Mit Ricottateig habe ich diese Art Taschen noch nie gegessen.
24. September 2013 at 11:31Ja, finden wir auch – wir sind selbst ganz gespannt auf das Rezept. Wird auf jeden Fall bald nachgebacken! 🙂
24. September 2013 at 22:33Ganz liebe Grüße aus Wien, hier ist man (ich) von dem Rezept begeistert 🙂
24. September 2013 at 17:03Hehe, das ist toll – wir sind’s auch! Dann mal viele Grüße aus Wien nach WIen 😉
24. September 2013 at 22:34Hm, lecker. Ich mache Powidl aber etwas anders, vielleicht weil ich es aus Schlesien kenne? Ich mache es aus Zwetschgen nicht aus Pflaumen und backe es sehr sehr lange im Ofen so das man recht wenig Zucker braucht und einen wirklich intensiven, guten Geschack bekommt. Viel Arbeit und Zeit ist nötig aber es lohnt sich 🙂
24. September 2013 at 17:55Mal schauen ob ich noch ein Glas im Keller habe, dann probiere ich das auch mal.
Grüßle
Ich gebe zu: Wir mussten gerade erst mal den genauen Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen ergoogeln 😉 Klingt so oder so aber prima und wird auf alle Fälle probiert!
27. September 2013 at 14:12🙂 ich glaube so gehts vielen Leuten, ist ja auch nicht schlimm. Zwetschgen haben viel mehr Geschmack, sind aromatischer und beinhalten nicht so viel Wasser, sind also (meiner Meinung nach) geeigneter. Aber ja, es hört sich superlecker an, ich teste es auch mal 🙂
28. September 2013 at 10:48Danke für die lieben Kommentare! Original ist ja Kartoffelteig, aber da ich den nicht sooo gern mag und er recht aufwändig ist, eben mit Ricottateig – ist aber nicht traditionell 😉 Powidl geht mit Pflaume oder Zwetschge, original ist Zwetschge. Wird hier in Deutschland aber oft inflationär verwechselt, auch von mir *g*
Liebe Grüße,
25. September 2013 at 17:06Ela
Der Ricottateig spricht uns auch mehr an als die Kartoffelvariante. Im Teig hatten wir Ricotta, glaube ich, noch nie und ist daher für uns umso interessanter! Wir sind sehr gespannt. 🙂
27. September 2013 at 14:15Ich habe letzten Urlaub in Wien Powidltascherl gekostet und bin seither auf der Suche nach einem guten Rezept. Heute Abend werde ich diese Köstlichkeit mal probieren. Danke für das Rezept…mir läuft jetzt schon das Wasser im Mund zusammen.
31. März 2014 at 11:17