Heute vor drei Jahren hat es fürchterlich geschneit. Im Spitzenkleidchen, mit dünnen Strumpfhosen und in viel zu unbequemen Pumps trippelte ich in die Worth Street. Gefroren habe ich nicht, denn ich war viel zu aufgeregt. Im Schlepptau hatte ich meinen Mann bzw. den, der das werden sollte, und unseren Trauzeugen, der erst kurz zuvor von seinem Glück erfahren hatte.
Heute vor drei Jahren stand ich auch fröstelnd in einer nicht enden wollenden Schlange am Times Square. Das lange Warten wurde am Ende aber mit zwei Theatertickets für das neue Stück des Lieblingsdramatikers belohnt. Yay!
Heute vor drei Jahren habe ich außerdem das erste Mal einen Red Velvet Cake gesehen, probiert und für gut befunden. Das Schicksal trieb uns den Kuchen förmlich in die Arme, denn warum sonst hätten wir gegenüber von Cake Man Raven wohnen sollen, einem Laden, der ausschließlich riesige Stücke Red Velvet Cake verkaufte?! Leider ist der Laden mittlerweile der Gentrifizierung Brooklyns zum Opfer gefallen und musste schließen. Der Geschmack des samtigen Kuchenstücks, von dem wir uns zu zweit fast zwei Tage hätten ernähren können, wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben.
Um heute zumindest ein kleines Stückchen New York zu uns nach München zu holen, gibt’s zur Feier des Tages (na, was wohl …) einen Red Velvet Cake bzw. dessen kleine Geschwister, die aber genauso cremig, weich und samtig daherkommen wie das Original. Also, let’s have some cake!
Red Velvet Mini Cakes (Rezept für 4 Stück à 8 cm ∅)
Für den Teig
4 Eier
170 g Zucker
1 EL Sonnenblumenöl
2 EL Buttermilch
1 TL Weißweinessig
1 TL Vanillearoma
2-3 TL rote Lebensmittelfarbe
85 g Mehl
30 g Kakaopulver
1 TL Backpulver
½ TL Salz
Für das Frosting
100 g Butter (Zimmertemperatur)
100 g Puderzucker
175 g Frischkäse
1 TL Vanillearoma
Für die Deko
Puderzucker und Zuckerstreusel
Zubereitung
1. Den Ofen auf 175°C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und etwas einölen.
2. Die Eier schaumig schlagen und nach und nach den Zucker und das Öl unterrühren. Die Buttermilch, den Essig, das Vanillearoma und die Lebensmittelfarbe dazugeben und alles gut miteinander verrühren.
3. In einer zweiten Schüssel das Mehl mit dem Kakaopulver, dem Backpulver und dem Salz vermischen und langsam unter die flüssige Masse rühren. Ordentlich mixen, bis ein flüssiger, homogener Teig entsteht.
4. Den Teig auf das Backblech geben und gleichmäßig verteilen, 12-15 Min. im Ofen backen. Dann den Teig auf dem Blech komplett abkühlen lassen.
5. Für das Frosting zuerst die Butter mit dem Puderzucker cremig rühren, dann den Frischkäse dazugeben und alles gut verrühren. Zum Schluss das Vanillearoma hinzufügen und alles kurz vermischen.
6. Mit Dessertringen (∅ 8 cm) 12 Kreise aus dem Teig ausstechen (wenn der Teig gut hochgegangen ist, reichen auch 8 Kreise, dann pro Kuchen nur 2 Kreise schichten). Einen Teigkreis in einen Dessertring geben, etwas von dem Frischkäse-Frosting darauf verteilen (mit einem Löffel oder einem Spritzbeutel), einen weiteren Teigring vorsichtig draufsetzen und leicht andrücken, dann wieder eine Schicht Frosting darauf verteilen und mit einer dritten Teigschicht abschließen. Zum Schluss mit einem Spritzbeutel dem Kuchen ein kleines Häubchen aufspritzen, mit etwas Puderzucker bestäuben und mit ein paar Zuckerstreusel dekorieren. Mit den anderen Küchlein genauso verfahren.
Das Rezept für den Teig habe ich übrigens bei Sprinkle Bakes gefunden, das Frosting ist von mir.
So, nun aber fix los, der Mann wartet im Restaurant. Danach geht’s zwar heute (zur Abwechslung) mal nicht ins Broadway-Theater, dafür aber ins Kino (es kann ja schließlich auch nicht immer New York sein). Auf den samtig-roten Nachtisch, der auf uns im Kühlschrank wartet, freue ich mich jetzt schon. Yum!
17 Kommentare
Hmmmm, klingt verführerisch. Muss ich eigentlich direkt ausprobieren. Passt die Teigmenge auch für ne kleine Springform von 20 cm Durchmesser? Oder eher größer, weil Du ja ein ganzes tiefes Backblech damit fülltst …
18. Februar 2013 at 19:00Bin gespannt auf Deinen Tipp, werde berichten!
LG
boergerwelt // Daniela
Ich habe ein normales Backblech genommen, das gar nicht so tief war. Ich hätte mir gewünscht, dass der Kuchen etwas höher gegangen wäre, daher kannst du es sicherlich mit einer kleinen Springform probieren. Wenn der Teig höher und fluffiger wird, reichen ja auch zwei Teigschichten pro Küchlein. Die Backzeit müsstest du aber wahrscheinlich etwas verlängern. Dann mal viel Erfolg beim Backen! 😉
18. Februar 2013 at 23:28Sehen die hübsch aus! Gekostet habe ich Red Velvet Cake noch nie, aber ihn schon vom Aussehen her auf einigen Blogs bewundert. Die Idee, ein Blech zu backen und kleine Kuchen auszustechen, finde ich ganz toll :).
Herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag!
18. Februar 2013 at 19:16Liebe Grüße,
Mareike
Ohmnomnomnomnom…. wenn ich mal alles nachgebacken habe, was ihr hier so zeigt, bin ich ein kugelrundes Etwas, dass durch die Welt rollt….
Einen wunderschönen Hochzeitstag wünsche ich Euch!
18. Februar 2013 at 20:06Liebe Grüße
Julia
Was meinst du, wie es uns ergeht … 😉 Puuh, das war aber wirklich gerade eine sehr intensive Backwoche. Ab morgen gibt’s nur noch Salat! 😉
18. Februar 2013 at 23:31Oh, wie schoen! Alles Gute zum Hochzeitstag wuensche ich euch beiden 🙂
18. Februar 2013 at 20:06Genau, hatte ich doch glatt vergessen! Alles Gute zum Hochzeitstag! 🙂
18. Februar 2013 at 20:58boergerwelt // Daniela
Wie tolle Bilder <33 Aber jetzt mal eine Frage: Weisweinesssig, wirklich? Ich hab das auch mal probiert. Der Kuchen ist postwendent in den Müll gewandert. Nimmst du ganz normalen Weisweinessig bzw. was mache ich falsch?
18. Februar 2013 at 21:29Alles Liebe,
Nova
Danke! 🙂 Ja, der Essig ist ganz typisch für den Red Velvet und da hier auch nur ein kleiner Schuss reinkommt, schmeckt man den im Kuchen gar nicht. Da im amerikanischen Originalrezept nicht explizit genannt wird, welcher Essig verwendet wurde, war ich mir auch erst unsicher und habe dann zu einem leichten Weißweinessig gegriffen. Damit hat es wirklich gut funktioniert. Ich habe aber auch schon andere Rezepte gefunden, in denen Apfelessig verwendet wurde. Also nur Mut! 😉
18. Februar 2013 at 23:39Auch von mir alles Liebe zum Hochzeitstag! Das Törtchen sieht sooo lecker aus 🙂
Liebe Grüße
Nina
18. Februar 2013 at 21:47hmmm sieht der gut aus… und bei so einer tollen vorgeschichte schmeckt er doch bestimmt gleich doppelt so gut 🙂
18. Februar 2013 at 22:23lg 🙂
Deine kleinen Kuchen sehen aber hübsch aus! 🙂
19. Februar 2013 at 14:12Liebe Grüße, Maria.
I just love love love New York! Aber Red Velvet Cake hab ich noch nie gegessen. Muss ich unbedingt einmal backen um wieder Mal etwas New York-Feeling in meine Wohnung zu holen. 🙂
19. Februar 2013 at 16:20Alles Liebe zum Hochzeitstag! 🙂
19. Februar 2013 at 17:06Nomnomnom, die sehen wirklich total lecker aus!
20. Februar 2013 at 10:22Und das Rezept ist einfacher als ich vermutet hätte.
Ich freu mich schon direkt aufs Ausprobieren und natürlich aufs Essen 🙂
Vielen Dank für eure netten Kommentare und eure Glückwünsche! Der Kuchen ist mittlerweile vernichtet. Lecker war’s! 🙂
21. Februar 2013 at 12:01Wirklich schöne Bilder!!! Und Mini-Cakes sind ja mal so was von klasse. Kommt nicht so mächtig rüber 🙂 Ganz liebe Grüße und euch beiden noch ein schönes Wochenende, Clara
23. Februar 2013 at 19:13