Eigentlich finde ich ja Kochen recht entspannend und ich kann beim Arbeiten in der Küche ganz gut abschalten und den Stress des Tages vergessen. Allerdings bin ich nach 9-10 Stunden Arbeit oftmals ziemlich erschöpft und dann fehlt mir die Motivation, aufwendig zu kochen. Oder ich bin einfach zu unkreativ und mir fällt nicht ein, was ich kochen könnte. Und dann gibt es Nudeln mit Pesto …
Aber für genau solche Kochblockaden gibt es ja Kochbücher und bei uns im Regal stehen nicht gerade wenige. Inklusive der Kochzeitschriften sind wir inzwischen bei vier sich biegenden Regalbrettern angelangt und Frau Wus Job in einem Verlag lässt das Problem nicht gerade kleiner werden … Zu Weihnachten hat sie zudem von einer Kollegin ein neues, sehr dickes Kochbuch bekommen, von dem ich ziemlich begeistert bin. Auf 500 Seiten präsentiert GU darin vegetarische Rezepte*, die oftmals etwas ausgefallener sind und über Vokü-Pampe und Nudeln mit Soße hinausgehen. Wir haben inzwischen schon mehrmals den Salat mit gebratenen Pfirsichen und Halloumi gemacht und dank Heimarbeitsplatz hatte ich am Freitagabend auch nach mehreren Stunden spanischer Stadtgeschichte noch genug Elan, mich in die Küche zu stellen und an den Tofu mit Süßkartoffeln zu wagen. Ich muss gestehen, dass ich trotz meiner Vorliebe für die amerikanische Küche bisher noch nie mit Süßkartoffeln gekocht hatte, bin jetzt aber ziemlich angetan. Die gegarten Würfel erinnern an eine Mischung aus Kürbis und Kartoffel, und da es sie beim Rewe um die Ecke eigentlich immer gibt, werde ich da wohl in Zukunft mal nach weiteren Rezepten schauen.
Das Foto im Buch macht immerhin Lust aufs Gericht, hat aber (leider) nichts mit dem Endergebnis zu tun
Tofu mit Süßkartoffeln und Reis (Rezept für 4 Personen)
1 große Aubergine
2 große Süßkartoffeln
300 g fester Tofu
2 EL Sojasoße
Saft einer halben Zitrone
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 ordentlicher TL Ingwer aus dem Glas (oder ein Stückchen frischen)
¼ TL eingelegte und gehackte Chilis (oder 1 frische rote Chili)
40 g gemahlene Mandeln
300 g Joghurt
1 EL Garam Masala
Öl, Salz, Pfeffer
1. Ofen auf 200°C vorheizen. Die Aubergine mehrmals mit einem Messer einstechen und 15-20 Min. auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech im Ofen backen.
2. Die Süßkartoffeln schälen, würfeln und in einer Pfanne mit Öl anbraten, dann auf einem Teller abkühlen lassen. Währenddessen den Tofu würfeln und in der gleichen Pfanne ebenfalls leicht kross anbraten. Mit Sojasoße und Zitronensaft ablöschen, salzen und ebenfalls zur Seite stellen.
3. Die Zwiebeln grob zerschneiden, Knoblauch schälen und beides zusammen mit Ingwer, Chili und Mandeln zu einem schönen Brei pürieren. Den Joghurt mit 200 ml Wasser verrühren. Die Aubergine halbieren und würfeln.
4. Öl in der Pfanne erhitzen und die pürierte Masse unter Rühren anbraten. Wenn sie am Boden anbackt, Garam Masala dazugeben, mit dem Joghurtwasser ablöschen und weiterrühren. Die Süßkartoffeln dazugeben und noch etwas mitköcheln lassen. Wenn die Süßkartoffeln komplett gar sind, auch den Tofu und die Aubergine in die Pfanne geben. Alles noch einmal kurz schmoren lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Reis oder Brot servieren.
Mit einer Hand die Pfanne schwenken und mit der anderen fotografieren, yeah!
Die Zubereitung ist zwar etwas aufwendiger, da man die verschiedenen Zutaten nacheinander anbrät, aber ich habe immer die gleiche Pfanne benutzt, damit reduzierte sich der Abwaschberg schon einmal erheblich. Der Geschmack ist durch Ingwer und Joghurt ein bisschen säuerlich und harmoniert perfekt mit den Süßkartoffeln. Der Tofu hat durch das Ablöschen mit Sojasoße und Zitronensaft auch eine ordentlich Geschmacksnote bekommen, obwohl es die Naturvariante war. Das hier wandert auf jedem Fall auf unsere Rezepteliste.
Das fertige Gericht. Schmeckt viel besser als es aussieht!
Vegetarisch! Das Goldene von GU: Rezepte zum Glänzen und Genießen*, München 2011. 20 €
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