Frau Wu hatte Geburtstag und natürlich musste deswegen ein Kuchen her. Ein Apfelkuchen. Aber nicht irgendeiner, sondern ein echter Martha Stewart Apple Pie. Dabei war der erste Versuch, etwas nach einem Rezept aus dem Kochbuch New Pies and Tarts* zu zaubern (Butterscotch Pie), im Juni ziemlich schiefgelaufen. Aber diesmal ging alles gut und Martha ist rehabilitiert. Ich habe für den Mürbeteig die Mengenangaben mit dem Taschenrechner von der geforderten 9″-Form auf unsere 11″-Form hochgerechnet und alle Zutaten peinlich kühl gehalten. Sogar das Mehl habe ich vor der Verwendung in den Kühlschrank gestellt. Beim Zugeben des Wassers sollte man lieber erst einmal sparsam sein, ich musste wieder kräftig nachmehlen, weil die Masse zu klebrig geworden war. Den fertig ausgerollten Teig am Ende sicher in bzw. auf die Form zu befördern, ist auch nicht ganz einfach. Ich habe mir beholfen, indem ich den Teigfladen auf einem Stück Backpapier ausgerollt und dann gemeinsam mit dem Papier zur Form transportiert habe. Viel Mehl und ein richtig durchgekühlter Teig machen das Ausrollen ebenfalls einfacher. Für die Apfelfüllung habe ich je zur Hälfte Pink Lady und Jonagold verwendet und dem Rezept zudem noch Walnüsse hinzugefügt.
Geschmacklich und optisch gab es am Ende nichts zu meckern, besonders lecker schmeckt der Kuchen aufgewärmt aus dem Backofen. Denn warm und mit einer großen Kugel Vanilleeis schmeckt er am besten! Und wenn ihr lieber kleinere Apple Pies mögt, haben wir hier noch eine Variante mit Zimteis für euch.
Amerikanischer Apfelkuchen mit Walnüssen (Rezept für eine 28 cm-Tarteform):
Für den Teig
350 g Mehl
280 g Butter (kalt und in kleine Stücke geschnitten)
1 EL Zucker
60-80 ml Eiswasser
Füllung
ca. 1750 g gemischte Äpfel (z.B. Jonagold, Granny Smith …)
50-75 g Walnüsse
4 EL Mehl
3 TL Zitronensaft
75 g Zucker
1-2 TL Zimt
1/4 TL Muskatnuss
Eine Prise Salz
1 Eigelb
1 EL Wasser
Hagelzucker
1. Für den Teig Mehl, Salz und Zucker in einem Mixer oder mit den Händen vermischen. Butter hinzufügen, bis die Masse grob vermischt ist (im Kochbuch steht, es sollte wie coarse meal aussehen). Wasser vorsichtig dazugeben und mit dem Mixer oder mit einer Gabel vermischen, bis die Masse gerade beginnt zusammenzuhalten. Falls der Teig noch zu trocken ist, etwas mehr Wasser (nicht mehr als 1 EL auf einmal) hinzufügen.
2. Den Teig in zwei Hälften teilen und zu zwei Teigbällen formen. Diese lose in Frischhaltefolie einrollen und zu einer flachen Scheibe pressen. Im Kühlschrank mindestens eine Stunde kalt stellen. Der Teig kann so bis zu einem Tag aufbewahrt werden.
3. Die steife Teigscheibe auf einem Stück Backpapier mit reichlich Mehl kreisförmig ausrollen, etwa ⌀ 35 cm. Mithilfe des Backpapiers hochheben und vorsichtig über eine 11″ Tarteform stülpen und mit den Fingern andrücken. Den Überschuss am Rand hängen lassen und die Form mit dem Teig für 30 Min. in den Kühlschrank stellen. Ofen auf 220°C vorheizen und einen Ofenrost auf die unterste Stufe schieben.
4. Während der Teig ruht, die Äpfel schälen und in ½ cm große Stücke schneiden. Walnüsse grob hacken. In einer großen Schüssel beides mit 4 EL Mehl, Zitronensaft, Zucker, Zimt, Muskatnuss und Salz vermischen. Die Mischung in die Tarteform geben, in der Mitte einen Hügel formen. Wer möchte, kann jetzt noch kleine Butterstücke auf der Apfelmischung verteilen.
5. Eigelb und 1 EL Wasser verrühren.
6. Die zweite Portion Teig wie in Punkt 3 ausrollen. Den Rand der unteren Teighälfte mit der Ei-Wassermischung bestreichen. Die zweite Teigplatte über die Tarteform mit der Apfelmasse geben. Rundherum bis auf einen Zentimeter Überhang abschneiden. Den oberen Teigrand unter den unteren klemmen und nach Belieben daraus einen tollen Pierand formen. Mit dem restlichen Eigelb bestreichen und den Teig in der Mitte mit einem Messer dreimal einschneiden. Mit Hagelzucker bestreuen.
7. Etwa 25 Min. backen, bis der Rand gerade zu bräunen beginnt. Dann auf 190°C runterschalten und weitere 60-75 Min. backen. Der Deckel sollte goldbraun sein und die Apfelfüllung blubbern.
8. Mindestens drei Stunden abkühlen lassen, damit sich alles setzen kann.
Zwischen Apfelmasse und Teig bleibt nach dem Backen ein Hohlraum, der aber auf dem Teller verschwindet
Martha Stewart’s Pies & Tarts: 150 Recipes for Old-Fashioned and Modern Favorites. Clarkson Potter, New York 2011. 19,60 €
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