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Belgrad, Gegessen, Gelesen, Gereist, Geteilt, Serbien

Was bisher geschah: Oktober 2016 – Weinwanderungen, Fleischkoma & baskische Pintxos

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Öfter mal was Neues. Nach fast fünf Jahren Feed me up before you go-go (ja, nicht nur wir werden langsam alt, sondern auch der Blog), ist das vielleicht auch höchste Zeit. Rückblickend auf die letzten Wochen, Monate und vielleicht sogar Jahre müssen wir uns eingestehen, dass wir nicht so oft zum Bloggen kommen, wie wir es gerne würden. Berufliche Verpflichtungen, Freizeitstress, Offlineleben und so – ihr kennt das. Das ist ein bisschen schade, denn eigentlich hätten wir genügend Ideen, stolpern über viele schöne Dinge und erleben interessante Begegnungen, über die wir gerne berichten würden, die es dann aber aus Zeitgründen doch nicht auf den Blog schaffen. Deshalb haben wir uns überlegt, in einem monatlichen Rückblick ein paar dieser Sachen zu sammeln und mit euch zu teilen. Das kann ein Restaurant sein, das wir entdeckt haben, neue Kochbuchzugänge, die den Stapel im Wohnzimmer zum Wackeln bringen (im Regal findet sich schon längst kein Platz mehr) und andere lesenswerte Beiträge, spannende Events, Städte oder Länder, die wir besucht haben, oder auch mal ein Rezept-Quickie (wenn es abends mal wieder zu dunkel für ein richtiges Fotoshooting war, uns das Gericht aber dennoch begeistert hat). Mal kurz, mal in etwas ausführlicher Form. Ihr merkt – so ganz wissen wir selbst noch nicht, wohin das alles führen soll. Ob wir das jeden Monat durchhalten? Keine Ahnung! Ob euch das überhaupt interessiert? Das müsst ihr uns sagen! Wir nennen es vorerst mal ein “Experiment” und freuen uns über euer Feedback und eure Anregungen.

Unterwegs

Südtirol

Anfang des Monats haben wir ein weinlastiges Wochenende in Südtirol verbracht. Die Nähe zu Italien nutzen wir viel zu selten, daher waren das Törggelen und das Kalterer Weinkulinarium ein schöner Anlass, uns mal wieder in Richtung Brenner aufzumachen. Wie immer geht ein Kurztrip nach Südtirol mit gutem Essen und kulinarischen Mitbringseln einher. Bald berichten wir hier noch etwas ausführlicher darüber.

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Belgrad

Das Schöne am meinem Job ist mitunter, dass er es mir ermöglicht, in Länder zu reisen, die sonst nicht ganz oben auf der Liste unserer Urlaubsziele stehen – Serbien zum Beispiel. Leider bleibt neben dem Besuch von Gedenkstätten, Museen und NGOs oft zu wenig Zeit für die kulinarischen Highlights der jeweiligen Länder. Wobei sich die Highlights in Serbien relativ einfach mit einem Wort zusammenfassen lassen: FLEISCH! Wer glaubt, die bayrische Provinz sei in dieser Hinsicht gewöhnungsbedürftig, war noch nicht in Belgrad essen. Gerade die etwas traditionelleren Restaurants scheinen der Meinung zu sein, dass Gemüse nur frittiert eine Berechtigung hat. Positiv ist dagegen, dass der Craft-Beer-Boom auch in Serbien voll eingeschlagen hat. Egal ob in Belgrad oder Novi Sad, es gibt an vielen Orten nicht nur die jungen serbischen Brauereien als Alternative zum Einheitslager, sondern oft auch internationale Biere von Brew Dog oder der Brooklyn Brewery. Mein Favorit war das Kaš Ryezen IPA, das eine schöne Balance aus fruchtigen und bitteren Noten bietet.
Grundsätzlich sollte man sich in Belgrad nicht von Äußerlichkeiten abschrecken lassen. Die Fassade des Cafés Smokvica ist wie so vieles in der Stadt ziemlich heruntergekommen, doch drinnen erwartet einen moderner Shabby Chic und ein internationales Angebot an Mezze, Curry, Burger & Co. – eine gute Abwechslung zur sonst sehr deftigen serbischen Küche. Überhaupt ist der Burgertrend auch an Serbien nicht vorbeigezogen, entsprechende Läden sprießen an allen Ecken aus dem Boden. Zu empfehlen ist das Submarine BBQ, das am Rande der Fußgängerzone ein ganz hervorragendes Pulled Pork serviert. Etwas abseits liegt dagegen das maritim eingerichtete Mala Fabrika Ukusa. Auf der Karte stehen modernisierte serbische Gerichte, aber an Frittiertem und Fleischigem kommt man auch hier nicht vorbei. Noch versteckter in einem Hinterhof liegt das Mezestoran Dvorište. Hier wird griechisch gekocht, aber mit deutlichen Einflüssen anderer Mittelmeerstaaten. Die Grenzen zur Mezze-Küche sind fließend und durchaus gelungen. Wem es danach noch nach etwas Süßem gelüstet, kann sich entweder bei Dukat Halal die volle Dröhnung Baklava geben oder bei Moritz Eis ein superleckeres Ananas-Rucola-Eis holen. Tolle Cocktails in gediegener Atmosphäre bietet die Bar Central, während im Gunners Pub Craft Beer in eher studentischer Umgebung ausgeschenkt wird.
Ansonsten solltet ihr euch neben den üblichen Sehenswürdigkeiten Zeit für das Museum der Geschichte Jugoslawiens und den Markt nehmen. Wer noch mehr Tipps für spannende und schöne Ecken in Belgrad sucht, sollte mal auf Igors Happy Interior Blog vorbeischauen – er war im Sommer in der Stadt und hat seinen Highlights gleich mehrere Posts gewidmet. Grundsätzlich ist Belgrad definitiv eine spannende Stadt, auch wenn sie sich Besucher_innen nicht unbedingt (besonders bei grauem Himmel) auf den ersten Blick erschließt – aber sie ist es wert, entdeckt zu werden.
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München: Siemens-Event

Kommuniziert ihr schon mit eurem Kühlschrank? Flüstert ihr dem Ofen leise Anweisungen ins Ohr? Das mag vielleicht etwas absurd klingen, doch so weit hergeholt ist das gar nicht. Mitte Oktober waren wir eingeladen, um uns bei einem Event die neuen vernetzten Haushaltsgeräte von Siemens Home etwas näher anzusehen. Unter dem Namen Home Connect hat Siemens alle Großgeräte miteinander verbunden, womit sich nun im Idealfall Ofen, Kühlschrank, Spülmaschine & Co. über eine App steuern lassen. Wir waren vor allem von den vielen kleinen Möglichkeiten angetan, die sich dadurch ergeben – z.B. lässt sich per App und Kühlschrankkamera mal eben checken, was noch fürs Abendessen fehlt. Gekocht wurde natürlich auch und dank der unzähligen in den Backöfen eingespeicherten Vorgaben, musste man sich kaum Gedanken um die Einstellungen machen. Spannend wäre nun, diese Spielereien mal im Alltag zu testen. Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht?
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München: KitchenLab

Im Küchenstudio Ludwig 6 von Dross & Schaffer findet nun regelmäßig das KitchenLab statt, bei dem bei Fingerfood, Drinks und netter Atmosphäre Expert_innen unterschiedliche Aspekte rund ums Essen, Kochen und Genießen vorstellen und diskutieren. Im Oktober drehte sich einen Abend lang alles um den/die “perfekte/n Gastgeber_in”. In der Diskussionsrunde: Bartender und Besitzer des Barroom – Münchens kleinster Cocktailbar – Emanuele Ingusci, Knigge-Expertin Janine Katharina Pötsch, Floristin und Dekorateurin Barbara Held und Betreiber des Supper Clubs Gourmandpunk Sebastian Hoffmann, die berichteten, was für sie den perfekten Abend ausmacht. Auch wenn die Meinungen im Detail durchaus auseinandergingen, waren sich doch alle einige, dass man als Gastgeber/in die Regie des Abends übernehmen sollte und sich in jedem Falle genügend Zeit nehmen muss. Das gilt genauso für die Gäste, die auch mal bereit sein sollten, sich z.B. auf einen ruhigen Abend in der Bar einzulassen und die Atmosphäre aufzunehmen.
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Entdeckt

Pintxos und Wein im Glockenbach

Wiederentdeckt müsste es eigentlich heißen, denn unsere Restaurantempfehlung ist die Tapas- und Pintxos-Bar Itxaso im Glockenbachviertel. Die baskische Bar zählt zu unseren absoluten Lieblingsspaniern in München, doch da man dort zwischenzeitlich nicht mehr reservieren konnte, hatten wir öfters etwas Pech und konnten in dem fast immer rappelvollen Lokal nur noch selten einen Platz finden. Umso schöner, dass uns letzte Woche ein Event zum Thema Wein aus Spanien mal wieder ins Itxaso führte. Gemeinsam mit anderen Blogger_innen verkosteten wir zehn verschiedene Weine, die von Sommelier Peer F. Holm passend zu vorab eingereichten Fotos zum Thema “Spanish Moments” ausgewählt wurden. Eine wirklich tolle Idee, um unterschiedliche spanische Weine kennenzulernen! Dabei merkten wir mal wieder, wie sehr wir uns mittlerweile vom Rotwein weg und hin zum Weißwein bewegt haben. Unsere Favoriten des Abends: Tapas Wine Collection Moscato 2015 und den liebevoll als “Saufwein” betitelten Segura Viudas Xarel-lo 2015 – und natürlich die leckeren Tapas! Itxaso // Pestalozzistr. 7, München.

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New Supper Club in Town

Ein nettes Konzept, um Kochbücher noch etwas erlebbarer zu machen, hat sich Connecting Companies zusammen mit dem GU-Verlag und den Siemens lifeKochschulen ausgedacht. Ab sofort wird monatlich ein Kochbuch des Verlags samt Autor/in in den Fokus gerückt und zum gemeinsamen Dinner geladen. Natürlich werden bei der neuen Supper-Club-Reihe Gerichte aus den entsprechenden Büchern verköstigt. Zum Auftakt im November gibt es deutsch-türkische Fusion-Küche mit Filiz Penzkofer und ihrem Buch “Cook mal türkisch”. Wir waren zum Kick-off-Event in der AllianzArena eingeladen und wurden u.a. mit Orangen-Carpaccio mit roter Bete, Spinat(börek)strudel, “Frauenschenkel”, einem hervorragenden Dessert aus Couscous, weißer Schokolade und gemischten Beeren und unterhaltsamen Anekdoten über die türkische Oma der Autorin versorgt. Der Supper Club findet nicht nur in München, sondern auch in anderen Städten statt – Tickets und Termine gibts auf der Website.

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Der Weizen: schnurrt, kratzt & beißt

Tilman Ludwig, der mit “Das Helle” ein echtes Lieblingsbier produziert und auch sonst ein sympathischer Kerl ist, hat endlich Bier Nummer 4 auf den Markt gebracht. Knackig benannt ohne komplizierte Fantasienamen hört es einfach auf “Der Weizen”. Der Wiedererkennungswert speist sich eher aus dem hübschen Etikett, das diesmal ein asiatisch anmutender Tiger ziert. Auch im Glas macht sich das Bier ganz gut. Der Geruch ist sehr angenehm, die typisch bananigen Noten sind deutlich, aber nicht penetrant. Die Hopfensorten Comet aus der Hallertau und Strisselspalt aus dem Elsass ergänzen das Ganze stattdessen um weitere fruchtige Komponenten. Im Mund dürfte die Banane für unseren Geschmack noch etwas ausgeprägter sein, andererseits bleibt “der Weizen” so recht erfrischend und ist nicht so schwer, wie viele bayrische Weißbiere. Irgendwie erinnert das Bier auch an belgisches Wit, nur ohne die würzige Komponente. Schön, aber fast schon etwas zu gewöhnlich. Vielleicht ist es aber auch einfach die falsche Jahreszeit für die Flasche mit dem Tiger. Also im Zweifel einfach auf den Sommer warten und dann noch einmal ausführlich an der Isar, im Westpark oder auf dem Balkon testen.

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Lesenswert

Der ultimative Wein-Guide

Nachdem wir uns im Oktober deutlich mehr mit Wein beschäftigt haben als sonst, war dieses Buch der perfekte Begleiter. Der ultimative Wein-Guide ist ein Grundlagenwerk, das sich an alle richtet, denen das vinophile Gehabe der Szene manchmal zu elitär ist und trotzdem gerne mehr über Wein erfahren wollen. Das Buch basiert auf dem amerikanischen Blog Wine Folly und kommt ähnlich unprätentiös, locker und mit netten Grafiken daher.

USA vegetarisch

Das Kochbuch, aus dem wir im Oktober am meisten gekocht haben, war definitiv “USA vegetarisch”. Der fünfte Band der vegetarischen Länderküche aus dem Brandstätter Verlag widmet sich einem unserer Lieblingsurlaubszielen und beweist, dass die USA kulinarisch mehr zu bieten haben als Burger, Hot Dogs & Co. Die Kürbis-Tarte daraus findet sich bereits auf dem Blog, in Kürze folgt eine ausführlichere Rezension.

Food Gentrification

Einen spannenden Artikel über die Auswirkungen von Hipster-Food und Food Gentrification haben wir über Vivi gefunden, auch wenn wir zugeben müssen, dem Avocado-Boom selbst ein wenig verfallen zu sein – doch auch das sollten wir wohl noch einmal überdenken.

Hinweis: Wie oben erwähnt, wurden wir zu einigen der Veranstaltungen eingeladen – unsere Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.
Fotocredit: Kürbis-Foto via unsplash.com

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1 Kommentar

  • Reply Igor

    Danke euch für die Verlinkung und die tollen Berichte! Ich bestätige: Belgrad ist definitiv eine Reise wert! Idealerweise im Frühling oder Sommer:-)

    2. November 2016 at 21:20
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